Mein Leben, Privates

Kein Bla-Bla Konsumshoppingratgeber – sondern echt praktische Tipps für eine entspanntere Weihnachtszeit

Ich liebe die Weihnachtszeit.
Eigentlich.

Irgendwann in den letzten Jahren wurde sie für mich dann aber irgendwie zu einem stressiges Durcheinander. Dinge die ich tun möchte, Dinge die ich erledigen muss, Dinge die die Gesellschaft mir vorgibt tun zu müssen… Ich wurde zum Weihnachtsgrinch, außer am 24.12 selbst, denn da war endlich Entspannung angesagt und kein Stress mehr von außen, sondern Familytime.

Gerade Social Media sorgte bei mir für den größten Stressfaktor. Was alles gebastelt, genäht, neu gemacht werden muss, was für tolle neue Weihnachtsdeko es geben muss, ausgefallene Plätzchenrezepte, Onlineadventskalender und und und. Der Dezember ist der Monat, wo mir Instagram und co am meisten auf die Nerven gingen. :)

Bevor auch ihr merkt, wie euer Puls bei den Gedanken in die Höhe geht, lehnen wir uns entspannt zurück, denn letztens unterhielt ich mich mit jemanden und wurde gefragt, ob ich die Vorweihnachtszeit auch so stressig finde und ich habe gemerkt – nein, finde ich nicht mehr, weil ich versuche mich da so weit wie möglich rauszuziehen und nur das zu machen, was mir Spaß bringt und mir gut tut und nicht was die Werbung und die Onlinewelt mir vorlebt.

Wäre da nicht die Suche nach den passenden Geschenken, aber auch dafür habe ich Tipps für euch bzw. erzähle euch, wie das bei uns abläuft.

Das ganze Jahr über versucht man vielleicht den Konsum ein bisschen einzudämmen und dann – kommt Weihnachten und man eskaliert völlig. Und ist im Herzen auch genervt davon.

Jetzt könnte man in der Familie sagen „wir schenken uns nichts„. Das würde bei uns nie klappen, spätestens meine Schwester würde sich nicht daran halten und unterm Tannenbaum keine Geschenke – mit diesem Gedanken kann ich mich noch nicht anfreunden.

Kleinigkeiten selber machen, finde ich eine großartige Idee. Von Seifen über Täschchen nähen, Sirup selber machen und und und. Perfekt für die Nachbarin, die Büromädels usw. Kann aber auch zu Stress führen, also meine Devise: Wenn es zeitlich eng wird, lasst es. Kauft lokal oder in kleinen Shops online, wo vielleicht andere die Sachen selbst gemacht haben. Ihr habt weniger Stress und vielleicht ist es sogar noch schöner. Ich weiß, selbst Gemachtes hat einen besondern Zauber, aber wenn dieser Zauber für euch zum Zeitmonster wird… Lasst es. Das Gegenüber freut sich nicht weniger, wenn etwas nicht selber gemacht ist, versprochen.

Sowieso lokale Shops und kleine Onlineshops unterstützen. Kein Geheimtipp mehr, oder? Mag ich dennoch immer wieder betonen, denn im Zweifel hat man auch noch eine schöne Geschichte zu dem Geschenk zu erzählen, weil man der Person schon lange auf Insta folgt, oder es eine schöne Geschichte zu der Sache gibt, die man an Weihnachten dem Beschenkten erzählen kann. Ich liebe so etwas!

Kommen wir zu Gutscheinen für Aktivitäten. Steh ich persönlich sehr drauf, nur die Wahrscheinlichkeit, dass man diese nie einlöst… Wir kennen es doch alle, oder?
Daher hier mein Tipp für euch – schenkt nicht nur einen Gutschein, sondern das Datum muss auch schon fix sein! Wer jetzt weiß, dass es bei der Terminfindung schwierig finden kann – ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn man bereits jetzt jemanden fragt, ob er an dem und dem Datum Zeit hat und schon jetzt gemeinsam einen Termin findet. Der andere muss ja noch nicht wissen wofür und warum. Die Aktivität selber bleibt trotzdem eine Überraschung!

Da sind wir auch beim nächsten Thema – manche sind der Meinung, dass die Geschenke unterm Baum eine Überraschung sein müssen. Dringend. Ohne Ausnahme.
Dachte ich früher auch, finde ich jetzt nicht so wichtig.

Klar für die Kinder ist das super, aber wenn man Erwachsen ist? Natürlich kann eine Überraschung super schön sein, aber wie oft trifft das Geschenk dann nicht den Geschmack? Oder einem fällt nichts ein und dann verschenkt man Parfum, Duschgel und co, was dann im Schrank liegen bleibt.
Dann doch lieber genau das schenken, was der andere haben mag. Und sich dennoch freut.

Bei uns in der Familie haben wir Frauen eine wundervolle Tradition daraus gemacht, dass wir in der Weihnachtszeit einen Tag in die Innenstadt (in der Woche, nicht am Wochenende, wichtig für den Stressfaktor :)) fahren. Nadine und ich nehmen uns den Tag frei und fahren mit unserer Mama in die Hamburger Innenstadt. Wir gehen zusammen Mittagessen, erfreuen uns an der Weihnachtsdeko und bummeln durch die Läden. Wir schauen nach Geschenken für unseren Dad, Nadines Mann, die Kids aber suchen uns auch Sachen für uns aus und ja – nehmen sie dann auch gleich mit.

Die Freude wird durch die Nicht-Überraschung in keiner Weise geschmälert, sondern steigt eher. Da Nadine und ich beide kurz vor Weihnachten Geburtstag haben, ist es sonst eh schon schwer mit dem Schenken und auch wenn unsere Mädelstour noch ein bisschen hin ist, freut Nadine sich bereits jetzt auf ihren Lieblingsladen, der hochwertige Pullover made in Hamburg anbietet, die preislich aber einfach nicht für „mal eben“ gedacht sind, sich aber perfekt als Kombigeschenk für Weihnachten und den Geburtstag eignen.
Genauso habe ich mich letztes Jahr über ein Paar hochwertiger Schuhe gefreut, die ich mir selber nie zwischendurch kaufen würde, und auf die ich dann noch vier Wochen warten musste, weil meine Eltern sie mir zum Geburtstag geschenkt haben. Vier Wochen habe ich fast jeden Tag einmal an dieses Geschenk gedacht und mich im Vorfeld gefreut und natürlich auch bereits maßlos als ich nur das Geschenk eingepackt in den Händen hielt.

Soll heißen – Überraschungen sind toll, aber vielleicht macht es auch Sinn mal zu überlegen, ob man davon nicht auch abweichen kann und sich so mehr Freude und eine stressfreiere Weihnachtszeit bescheren kann.

Liebste Grüße,
Ricarda

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7 Kommentare
  1. Sylvia Gamper

    17. November 2019 um 23:31

    Liebe Ricarda du sprichst mir aus der Seele ich habe zwei Söhne Harald ist 35 und Christian 32 mein Mann und ich habe als die Jungs 11und 13 Jahre alt waren genau das selbe beschlossen wie du mit deinen Eltern und deiner Schwester ,die Jungs haben leider nicht meine Gene geerbt sondern die von meinem Mann die gehen alle 3gerne Shoppen und das Stundenlang und ich hasse es total ,also ist es mein Weihnachtsgeschenk von ihnen ich darf zu Hause bleiben und diesen herrlichen Brauch pflegen wir auch heute noch die treffen sich so gegen 10.00am Vormittag und gegen 18.30 holen Sie mich zu Hause ab und wir 4 dann gehen Essen null ,null Stress ,ich wünsche dir und deiner Lieben Familie eine schöne ruhige Vorweihnachtszeit alles liebe deine Treue Leserin Sylvia aus den Tief verschneiten Tiroler Bergen 🙋🏻‍♀️👋🏼😘

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  2. Jule

    18. November 2019 um 11:43

    Liebe Ricarda,
    schön geschrieben. Ich versuche inzwischen auch nachhaltiger zu verschenken (in diesem Jahr bekommen Freundinnen und meine Nichten z.B. selbstgestrickte Stirnbänden aus Wollresten, die ja auch nicht besser werden und für so kleine Projekte einfach toll sind). Das Stricken stresst mich auch nicht, eher entspannt es mich total. Und es sind ja auch keine 3 Pullover, die ich stricke, sondern „nur“ Stirnbänder.

    Euren Mädelstrip finde ich super. Ich muss auch mal wieder mit meiner Mama einen tollen Tag verbringen. Das nehme ich mir gleich mal vor. :-)

    Und mein Freund, der eh immer keine Ideen für Weihnachten hat, hat schon zwei Geschenke für mich. Die hab ich ausgesucht, aber wie du schon sagtest, das schmälert die Vorfreude in keinster Weise.

    Liebe Grüße,
    Jule

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  3. Steffi

    18. November 2019 um 14:26

    Liebe Ricarda, tolle Weihnachtstradition! Ich nehme es mir auch von Jahr zu Jahr wieder vor, dem ganzen Konsumrausch und der Hektik zu entgehen. Und in der Tat gelingt es mir von Jahr zu Jahr besser! Sicher, die Kinder werden auch älter und der Fokus ändert sich auch bei ihnen. Mittlerweile können wir es gemeinsam genießen, Zeit miteinander bei Kerzenschein und Plätzchen zu verbringen. Sie lieben es, nach der Schule erstmal gemütlich zuhause wieder anzukommen, ehe sie dann in ihre „Abendprogramme“ starten. Trotzdem ist dieses Ruhe bewahren, die besinnliche Zeit auch so zu gestalten, ganz schön schwer, denn die Welt um einen herum lockt dann doch immer wieder mit allem Möglichen! Ich wünsche es dir und mir, dass es dieses Jahr wieder ein bisschen besser gelingt…!
    Liebe Grüße Steffi

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  4. Nicola

    18. November 2019 um 17:20

    Das zusammen einkaufen gehen finde ich eine wunderschöne Idee! Eine Freundin und ich machen es mit dem Geburtstagsgeschenk so – wir schenken uns nix, sondern gehen einen späten Nachmittag einkaufen und den Abend dann noch essen und einfach nur fort – in welche Bar oder Kneipe oder Kaffeehaus es uns gerade verschlägt, ganz ohne Zwang und Druck, einfach, worauf wir gerade Lust haben.
    Leider ist das mit dem sich rausnehmen nur noch bedingt machbar wenn man Kinder hat. Die haben Termine (Nikolausturnen, Adventssingen, etc.), der Elternabend muss natürlich auch noch vor Weihnachten gemacht werden (?warum?!?) und ihnen würde es gar nicht gefallen, wenn Mama sagt, „och, mir ist gerade nicht nach Familienbesuchen, lass uns das dieses Jahr ausfallen“. Von dem her versuche ich alles zu beeinflussen, was ich für mich beeinflussen kann (z.B. ob auch noch die 4. Sorte Plätzchen gebacken werden muss oder wie ausgiebig dekoriert wird und dass meine Küche dekofreie Zone bleibt, etc.)aber ganz geht das leider nicht. Aber that’s life, ne?
    Danke jedenfalls für die schönen und entlastenden Worte und für all den wundervollen Content, den deine Schwester und du macht! Es ist immer wieder eine Freude, euch zuzusehen und das ein oder andere Schnittmuster hat es auch schon in meine Garderobe geschafft ;)

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  5. Sandra

    18. November 2019 um 17:46

    Du hast so Recht!! Ich versuche seit einiger Zeit auch gemeinsame Aktivitäten zu verschenken, gelingt natürlich nicht immer, aber immer häufiger und ich gebe dir absolut Recht, dass man dafür am besten gleich einen Termin bucht. Manchmal eben auch im Vorfeld bittet, ein freies Wochenende anzugeben oder im Anschluss an die Buchung bittet, sich diesen Tag frei zu nehmen.
    Aber auch bei anderen Geschenken fordere ich in den letzten Jahren immer wenigsten einen kleinen Wunschzettel und stelle auch ein paar Dinge zusammen, die ich gebrauchen könnte bzw. über die ich mich freuen würde. Bei Büchern gebe ich z.B. immer mehrere Titel an, so weiß ich dann nur, dass ich wahrscheinlich ein Buch bekomme, aber nicht welches und trotzdem ist es am Ende eins, das ich noch nicht gelesen habe, aber lesen will und nicht etwas, das mich gar nicht interessiert.
    Auch bei anderen Dingen gebe ich gerne z.B. Farben ohne eine kleine Auswahl an. Und freue mich selbst auch total, so eine Liste von anderen zu bekommen.

    Liebe Grüße,
    Sandra

    Antworten

  6. Bettina

    21. November 2019 um 8:21

    Liebe Ricarda, vielen Dank für die tollen Anregungen. In diesem Jahr werden hier z.B. ein gemeinsamer Musial-Besuch und ein gemeinsamer Theater-Besuch geschenkt. Alles Geschenke, die schon mit Termin verschenkt und somit auch eingelöst werden. Ansonsten halen wir es in den letzten Jahren so, dass bereits unterm Jahr Kleinigkeiten gekauft werden, sei es ich habe eine spontane Idee oder der zu Beschenkende äußert nebenbei mal einen „Wunsch“. Somit bin ich bereits gut gerüstet und kann die Adventszeit hoffentlich mit kleinen Auszeiten genießen.
    Liebe Grüße
    Bettina

    Antworten

  7. Ilka

    21. Dezember 2019 um 8:19

    Richtig so, man muss sich nicht noch zusätzlichen Druck machen. Für die Büromädels passte bei uns „Handcreme + Schokoschneemann“ und die Kollegen vom Ingenieur bekamen eine Schokoeule. So liegt nichts rum und alle freuen sich.
    Liebe Grüße
    Ilka

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