Mein Leben, Privates

10 Dinge, die ich vor 10 Jahren nicht über mein Leben heute gedacht hätte

Durch Zufall bin ich letztens über meine „20 Facts about me“ aus dem Jahr 2013 gestoßen.
Erster Gedanke – so lange ist das schon her?
Zweiter Gedanke – wie unwahr manche Sachen mittlerweile sind (Punkt 6 könnte ich mittlerweile eher anders herum schreiben :)).

Und da dachte ich – wie wäre es mal mit einem neuen Beitrag dazu?

Willkommen zu 10 (teils sehr banale) Dinge, die ich vor 10 Jahren nicht über mein Leben heute gedacht hätte.

1. Ich hätte niemals gedacht, dass mein Essensverstand mal über Pommes, Pizza, Pasta gehen würde und ich freiwillig Gemüse esse.
Meine Essgewohnheiten waren bis Mitte Zwanzig die eines kleinen Kindes (nein, das mag ich nicht, das probier ich auch nicht) – heute liebe ich es dagegen neue Sachen zu probieren und gebe für Essen in Restaurants manchmal das Geld aus, was manche für Konzerttickets zahlen. Ich liebe Essen einfach.

2. Vor 10 Jahren war ich relativ verloren auf dem Weg, wo es für mich mal hingehen soll. Statt duales Studium und Konzern war es auf einmal das Fernstudium und die Firma von Papa wo ich gearbeitet habe, nur wusste ich schon damals, dass ich das nicht mein Leben lang machen würde. Niemals hätte ich gedacht, dass ich irgendwann mit etwas selbstständig sein würde, was so vielseitig ist und mir so viel Freude bereitet.

3. Ich hätte vor 10 Jahren nicht gedacht, dass mir Statussymbole so unwichtig werden würden. Damals hätte ich es nicht so gesehen, dass mir solche Sachen wichtig sind – waren sie aber im Rückblick. Auch wenn ich nach wie vor schöne Dinge mag, es könnte mir nicht unwichtiger sein, was jemand für ein Auto fährt, was für eine Uhr er trägt oder wer sich irgendetwas neu gekauft hat. Ich freue mich für die Leute, aber denke nicht mehr „das brauche ich auch, weil es was darstellt“. Ein wirklich befreiendes Gefühl.

4. Kommen wir automatisch zum nächsten Punkt – dass ich seit fast 16 Jahren das selbe Auto fahre, ist wahrscheinlich ein kleiner Beweis für den Punkt davor. :) Nie hätte ich gedacht, dass mein Mini Paul mich so lange begleiten würde. Obwohl es langsam mal Zeit wird, ihn auf den Autognadenhof zu schicken – noch kann ich mich von ihm nicht trennen.

5. Ich hätte mir nie vorstellen können alleine zu reisen. Heute würde ich meinem Ich von damals gerne etwas schütteln und sagen „Los – reise! Steig in den Zug/das Flugzeug und erkunde die Welt!“ aber ich habe mich schlichtweg nicht getraut. Es war einfach nicht die richtige Zeit für mich. Wie ich mich freue, dass ich das in den letzten Jahren zum Teil nachgeholt habe.

6. Damals habe ich mit Sicherheit gedacht, dass ich heute verheiratet wäre und schon Kinder hätte. Manchmal wünsche ich mir auch, dass es so wäre. Aber dennoch ist mir mein Leben wie es jetzt ist deutlich lieber, als mit dem falschen Mann jetzt zusammen eine Familie zu haben. Alles hat seine Zeit und seinen Grund.

7. Nie hätte ich mich vor 10 Jahren für eine kreative Person gehalten.
Was vor allem daher kam, weil ich nicht gut in Kunst in der Schule war bzw. nicht gut zeichnen und malen konnte kann. In meinem Kopf war malen können gleichgesetzt mit Kreativität.
Das würde ich jedem gern mit auf dem Weg mitgeben – nur weil man eine kreative Sache nicht kann, heißt das nicht, dass man in einer anderen nicht unfassbar gut sein kann, oder – noch wichtiger – einfach unfassbar viel Spaß haben kann! Außerdem glaube ich fest daran, dass man Kreativität wie alles andere ein Ganzes Stück weit lernen kann, wenn man möchte.

8. Im Leben hätte ich mich damals nicht für einen spirituellen Menschen gehalten.
Hier im Blog und auf Instagram halte ich mich damit eher zurück, aber ich liebe es mich phasenweise mit allem zu beschäftigen, was nicht in unsere zahlen- und datengetriebene Zeit passt. So habe ich zum Beispiel vor ein paar Jahren meine Heilerausbildung zum Spaß gemacht, geh gerne in Läden wo es Kristalle gibt und stöbere da, finde meditieren und Gesänge beim Yoga mega cool und zucke auch nicht mit der Wimper, wenn jemand mir was über die Energie des Universums erzählt.
Offen für Neues sein war wahrscheinlich eh eins der wichtigsten Sachen, die ich in den letzten zehn Jahren gelernt habe.

9. Vor 10 Jahren habe ich mir null Gedanken zum Thema Klima und Konsum gemacht. Zumindest kann ich mich nicht dran erinnern.
Ja, ich habe damals so einen Quatsch (aus heutiger Sicht) gemacht wie mit meinen Mädels zum Shoppen nach Bremen zu „Prim*rk zu fahren um abends ganz beseelt zu sein, wie viele Teile ich für so wenig Geld bekommen habe. Heute schäme ich mich ein bisschen dafür.
Was nicht heißen soll, dass ich nicht trotzdem noch oft genug Sachen mache, die „nicht gut“ sind, aber nach und nach versuche ich meine Leben in kleinen Schritten seit Jahren nachhaltiger zu machen. Und wenn man im kleinen anfängt ist es auch gar nicht so schwer. Vieles ist Gewohnheit und nur ein alternativer Griff beim Lebensmitteleinkauf zum Beispiel.
Dennoch hoffe ich, dass ich da in 10 Jahren noch deutlich weiter bin.

10. Aus jetziger Sicht nicht verwunderlich, aber damals hätte ich nicht gedacht, dass ich heute mal zusammen mit meiner Schwester auf Häusersuche bin, damit wir uns den Wunsch vom gemeinsamen Familienleben erfüllen können. Ich hoffe sehr, dass wir dafür nicht mehr so lange warten müssen und bin dankbar, dass wir uns gefühlt selbst jetzt noch immer noch näher kommen… obwohl das ist Quatsch, das geht eigentlich nicht. :)

So – ich bin gespannt, wenn ich in zehn Jahren auf diesen Blogbeitrag (ob es dann noch Blogs gibt?) zurückblicke und wie das Leben dann aussieht.

Vielleicht habt ihr ja Lust mitzumachen – ich würd mich freuen, wenn ihr es hier kommentiert oder mich dann bei Instagram verlinkt, damit ich es lesen kann. :)

Liebste Grüße
Ricarda

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9 Kommentare
  1. Mellusine

    21. Juli 2020 um 22:43

    Liebe Ricarda,
    ich hätte vor 10 Jahren nie gedacht, das ich
    1. noch nen Mann, Kind und nen Haus hätte.
    2. das ich alleine Reisen kann
    3. das ich prima alleine sein könnte
    4. das ich mal nen Mama Schlitten fahren würde
    5. das ich unseren Garten einer Fernreise vorziehen würde
    6. Das ich es liebe Kuchen und Torten zu backen und Marmeladen zu kochen
    8. Das einige von meinen Mädels, gern das hätten was ich habe
    9. Das es mir überhaupt nichts ausmacht das ich schon Ü40 bin
    10. Das ich mich so wohl in mir, in meinem Leben und in meiner Haut fühle

    Diese Sachen sind mir so nach und nach bewusst geworden und ich bin sehr glücklich, das ich so zufrieden bin.

    Liebe Grüße,
    Melanie

    Antworten

    • Ricarda

      22. Juli 2020 um 9:20

      Wie toll, dass Du glücklich und zufrieden bist – das ist die Hauptsache. :)

      Antworten

  2. Jaqueline

    21. Juli 2020 um 23:24

    1. Vor zehn Jahren bin ich allein mit meinem Auto zu einer kleinen Frankreichtour gefahren. Heute gibt es Menschen, die ich auf jeden Fall dabei haben wollen würde.

    2. Ich konnte essen was ich wollte und war trotz allem immer sehr schlank. Heute hab ich über 20 Kilo mehr auf den Rippen. Gerade in meinem Beruf (Fitnesstrainerin) nicht immer so toll.

    3. Verbunden mit dem 2. Punkt war ich damals der Meinung, dass mir nicht viel passieren kann. Mittlerweile habe ich einige OPs und sonstige gesundheitliche Geschichten hinter mir, was mich über die Jahre sehr nachdenklich gemacht hat.

    4. Auch zum Teil mit Punkt zwei, aber auch drei verbunden, war ich früher ganz gerne mal shoppen oder bummeln. Ich fand das entspannend. Jetzt bin ich eher gestresst, wenn mir ein Gutschein von xy geshenkt wird und ich mir Kleider raus suchen „muss“.

    5. Mein Auto wollte ich ewig fahren. Letztes Jahr hat es mich nun leider verlassen und ich bin von rot auf gelb umgeschwenkt.

    6. Mit meinen zwei Brüdern hatte ich damals nicht das beste Verhätnis. Das hat sich mittlerweile zum Glück total gewandelt. Wir sind immer füreinander da.

    7. Ich bezeichne mich noch heute als schüchtern, wobei sich mein Auftreten in den letzten zehn Jahren wohl stark gewandelt hat. Ich habe bewusst eine Fortbildung in einem Bereich gewählt, in dem ich ständig vor Leuten reden muss und alle mich anschauen und mich um Rat bitten, obwohl ich kein extrovertierter Typ bin. Die Entwicklung war spannend, aber ich würde es immer wieder so machen.

    8. Ich würde gerne schreiben, dass ich mittlerweile extrem positiv bin, aber gerade die letzten Monate haben mir leider gezeigt, dass Menschen extrem egoistisch und falsch sein können. Während ich früher immer an das Gute in jedem geglaubt habe und jedem offen gegenüber getreten bin, halte ich mich jetzt erst zurück und gebe erst etwas von mir preis, wenn ich mich sicher genug fühle. Gerade mein Ex hat mich da leider sehr geprägt.

    9. Vor zehn Jahren hatte ich gerade meinen ersten Job nach meinem Fernstudium und wollte vor allem eins: Mich von zu Hause los eisen und endlich ein eigenes Leben führen. Heute zieht es mich immer wieder zu meiner Familie, wobei der Abstand zwischen uns manchmal von Vorteil ist. Aber bis heute werde ich voll unterstützt. Das bedeutet mir sehr viel.

    10. Genau vor zehn Jahren habe ich mich als Animateur auf einem Schiff beworben und wollte damit um die Welt reisen, Länder und Leute kennen lernen. Heute habe ich eine fast 9-jährige Tochter und lebe mit meinem Mann, ihrem Vater, in unserem Haus.

    Antworten

  3. Saskia

    22. Juli 2020 um 8:00

    Wow ich ganz vielen Punkten denke ich genauso. Ich hoffe das ihr eure Alpaka Farm bald finden werdet, toll das ihr als Familien so ein gutes Team sein.

    Antworten

  4. Suzan

    22. Juli 2020 um 10:08

    Liebe Ricarda,
    ein wundervoller und inspirierender Beitrag :)
    Jetzt muss ich mich erstmal in mein 20jähriges ich zurückversetzen um mir bewusst zu machen, was ich nicht erwartet hätte.

    1. Ganz sicher nicht, dass ich beginne mich für Mode zu interessieren =D Nicht für Trends, aber durchs Nähen sehr wohl für Schnitte, Stile und co =D und dass mich das zu einer prima Trauzeuging beim Kleid-shoppen macht ^^
    2. Dass ich meine Garderobe (und vieles mehr) selbst nähe <3
    3. Dass ich mal ein Fan vom Camping werde :)
    4. Dass ich mal in Physik promoviere =D
    5. Dass "in der Ruhe liegt die Kraft" nicht nur ein Spruch zum Nervösität besiegen sein kann, sondern mal mein absolutes Mantra wird.
    6. Dass ich einmal "leise" werde, wenn es mir gut geht und dafür unendlich dankbar bin.
    7. Dass ich mit 30 immer noch das Leben auf mich zukommen lasse ohne alles durchgeplant zu haben und sich das sooo gut anfühlen würde
    8. Obwohl ich schon immer gern in der Natur war, hätte ich die Liebe die ich für die hege, die Kraft die ich aus ihr Schöpfe und die Zeit die ich in ihr verbringe niemals so intensiv erwartet.
    9. Dass Nachhaltigkeit, Klima und Umwelt in meinem Leben so eine zentrale Rolle spielen würde und man sich Schritt für Schritt weiter entwickelt.
    10. dass ich die Hummeln in meinem Hintern lange genug beruhigen kann um mal still zu sitzen und mir meditieren richtig richtig gut tut :)

    Vieles was mich heute ausmacht, hätte mein 20jähriges Ich wohl auch ganz gut gefunden, ich hatte es teilweise nur mal vergessen. Um so schöner, wenn man sich wieder findet.

    Liebste Grüße, Suzan

    Antworten

  5. Claudia kosztovits

    22. Juli 2020 um 17:05

    Coole 10 Dinge,also der Essens Punkt bin ich gespannt ob das bei meinen Sohn evtl auch mal ändert der ist in den Anfang fast identisch mit mit Pizza Pommes und gemekel. 😉 Da hab ich ja Hoffnung.
    1. Das ich mich mal wohl in meiner Haut fühle.
    2.das ich es geschafft habe von einem nichts „wie mdie eine Oma immer zu mir sagte als Kind“, zu einer Filialleitung in einer Bäckerei Filiale geschaft habe und 2 ausbildungen habe.
    3.das ich zwei Kinder habe 6,5 und 10 Jahre die ihren eigenen Kopf haben und wissen was sie wollen(auch mit Asthma, Neurodermitis und sga kleinwuchs) sind trotzdem normal 🤗. Auch wenn meine Mutter für krank hält 🙈.
    4.einen tollen Mann habe.
    5.eine tolle Wohnung die wir bald kaufen.
    6.meine eigene Kleidung nähe mit Liebe und sie liebe anzuziehen und für die Kids zu nähen.
    7.das ich tanzen gehen und es spass macht was ich nie gedacht hätte
    8. Das man sich von Menschen lösen muss die einem seelisch nicht gut tun auch wenn die zur Familie gehören.
    9. Das es einem dann wirklich besser geht wenn man Abstand hat von den Personen auch wenn die eigene Mutter dazu gehört
    10 wir schauen was die zukunft uns bringt.

    Antworten

  6. Bernd

    1. August 2020 um 8:40

    Du scheinst ja ein toller Mensch zu sein und dein Einstellung finde ich Super.
    Viel Glück und Spass bei allem was du tust!

    Antworten

  7. Minzpapier

    4. August 2020 um 20:02

    Interessanter Denkansatz. Ich hinterfrage eigentlich alles, aber nicht in 10 Punkten ordentlich sortiert und mir isses eigentlich auch egal, wo genau ich vor 10 Jahren stand. Mir kommt immer wieder mal eine Erinnerung an einzelne Punkte, die ich früher nicht besser wußte und heute anders entschieden hätte, aber nichts davon wäre es wert hier aufgelistet zu werden. Ich habe früher viel protokolliert und dokumentiert, bin ein bewahrender Typ: insofern befreit es mich, wenn ich dieses ständige Bewahren meiner Vergangenheitsdetails nicht mehr machen muß und entspannt feststellen kann, daß ich es nicht mehr genau weiß. (Ich bin natürlich immer noch das wandelnde Lexikon, aber es ist mir nicht mehr so haltgebend.)
    Wenn ich darüber nachdenke, was ich in einem Beitrag wie Deinen schreiben könnte: Ich habe wohl nie so viel festgelegt, daß ich jetzt überrascht wäre. Ich versuche mich zu verstehen, damit ich bei Gelegenheiten gut entscheiden und zugreifen kann, aber ich vertraue eben auch darauf, daß schon irgendwas kommen wird und lege mich nicht fest.
    Das einzige, was bei mir zum Thema ‚10 Jahre‘ aktuell ist: ich habe vor 10 Jahren einen neuen (besten) Freund gewonnen – alle meine anderen engen Freunde stammen aus einer gemeinsamen Lern- und Leidenszeit. Ich hätte nie gedacht, daß es nur 10 Jahre mit diesem Freund werden würden, er ist ganz plötzlich gestorben. Das bestätigt mein Streben: genießen, wenn man sich trifft, dem anderen sagen, daß man das Gespräch genossen hat, und von der Zukunft nehmen, was sie bringt.

    Also danke für Deinen Artikel, hab wieder einen Denkanstoß bekommen.

    Alles Gute für die nächsten 10 Jahre!

    Antworten

  8. Kersitn

    22. August 2020 um 21:06

    Hallo Ricarda,

    ja, es ist schon interessant, wie sich die eigene Meinung ändert. Vor 10 Jahren habe ich in der Großstadt gelebt und konnte mir nicht vorstellen wieder auf dem Land zu leben. Seit einiger Zeit wohne ich in einem kleinen Dorf, fahre gerne in die Stadt zum Einkaufen, aber leben möchte ich nicht mehr dort.
    Vor zehn Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich eines Tages noch einmal nähen werde, mich Gartenarbeit fasziniert und ich selbst Obst, Gemüse und Kräuter anbaue.
    Vielleicht liegt es daran, dass wir erwachsener geworden sind und uns nicht mehr von irgendwelchen unwichtigen Dingen, die uns die Gesellschaft vorlebt beeinflussen lassen.
    Mir sind andere Dinge heute wichtiger als ständig neue Klamotten zu kaufen. Ich habe festgestellt, dass mich das nicht glücklich macht. Aber in der Natur zu sein, die Pflanzen wachsen zu sehen und die Seele baumeln lassen, das gefällt mir.
    Ich wünsche Dir beim Hauskauf alles Gute. Das ist ja heutzutage nicht so einfach, besonders in Großstädten. Ich nehme an, Du willst in Hamburg oder in der Nähe von Hamburg bleiben.

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