Mein Leben, Privates, Yoga

Die letzte Woche meiner Yogalehrerausbildung

Die letzten 8 Tage meiner Yogaausbildung, wooohooo! Ich bin ehrlich – nach den ersten fünf Tagen dachte ich, dass der letzte Tag nie kommen wird.

Die letzten Tage wurden gesplittet – 4 Tage Yoga, ein freier Tag und dann noch mal 3 Tage Yoga.

Der erste Part hatte eine sehr klare Struktur, wie ich es im letzten Blogpost schon angekündigt habe.

Wir hatten zunächst noch einmal die Foundation Class, also Grundlagenklasse, mit Mathieu, haben die dann einmal selber für jemanden unterrichtet, dann haben wir gewechselt und man selber war für jemanden der Schüler. Ja, die selbe Klasse drei mal und das morgens um 7 – klingt anstrengend, war es auch. :)
Allerdings war es auch super, dass wir das Unterrichten am Morgen gemacht haben, dann war dieser Punkt für den Rest des Tages abgehakt.
Zum ersten mal sich 60 Minuten am Stück in dieser Form so zu konzentrieren, war schon eine kleine Herausforderung, weil man super präzise sein muss, seinen Schüler genau beobachten muss und bei Bedarf nur durch Wörter die Position korrigieren mussten – in englisch natürlich.

In den darauffolgenden Tagen folgten dann jeweils die Vinyasa Level 1, Level 2 und all Level Klasse, alles nach dem selben Prinzip. 

Vor der Ausbildung hätte ich nicht gedacht, dass ich morgens zwei Vinyasa Level 2 Klassen machen kann und dann noch die Power habe diese noch mal zu unterrichten – ging aber und war ein super Gefühl!

Danach sahen die Tage immer so aus, dass wir 2,5 Stunden Yoga Philosophie bei dem zauberhaften Dr. Ganesh hatten und dann noch mal 3 Stunden Anatomie bei Aisa, die mir ein bisschen leid tat, da wir während diesen Stunden schon ziemlich kaputt waren.

2 Tage Dauerregen hat leider die Stimmung am späten Nachmittag auch etwas gedrückt, aber am Ende waren wir alle stolz, dass wir 4 Stunden in dieser Woche selber unterrichtet haben, unter dem strengen Blick von Mathieu. :)

Mein Glücksmoment hatte ich am dritten Tag, als ich, während ich selber unterrichtet habe, meine Schülerin ins Rad bringen konnte, was sie vorher noch nicht geschafft hatte. Ich konnte genau sehen, woran es liegt, sie korrigieren und mit ihr zusammen daran arbeiten. Sie selber war so happy, dass sie es geschafft hat und ich dadurch auch! Zum ersten Mal hatte ich nicht das Gefühl „Lehrer zu spielen“ sondern wirklich Lehrer zu sein. Ein tolles Gefühl und er weiß, vielleicht wird das ja doch noch was mit Yoga-Nähworkshops in Hamburg, hihi.

Am Ende der kurzen Woche mit nur 4 Tagen gab es dann die große Überraschung – nach dem letzten „freien“ Tag hatten wir unsere Abschlussprüfungen und mussten zu zweit jeweils eine Klasse komplett alleine Unterrichten, vor mindestens 10 Schülern, währenddessen die anderen zugeschaut haben – oh ha!
Ich hatte bei der Losung welche Klasse ich an welchem Tag machen muss sehr viel Glück, war meine Partnerin Abi, mit der ich mich auch so sehr gut verstanden habe und wir hatten gleich am zweiten Tag morgens um 7 Uhr eine Foundation Class, was ich super fand.
Grundlagen Klassen sind zwar auch etwas tricky, weil man sehr genau und präzise in seinen Äußerungen sein muss, aber nachdem Abi und ich die Stunde aufgeteilt hatten, eine Thema für die Stunde hatten, unsere Zeitmanagementprobleme in den Griff bekommen haben (das schwierigste am Unterrichten am Anfang, wirklich auf genau 60 Minuten zu kommen) und die Stunde drei mal geübt haben, waren wir startklar für die Prüfung!
Und ja, ich hasse Prüfungen immer noch genau so wie früher. Morgens um 4 war meine Nacht vorbei, weil ich so aufgeregt war und es endlich hinter mich bringen wollte. Da der Yogaplatz offen war, man noch ein wenig die Straße, den Ocean und alles drum herum hören konnte, war es gleichzeitig eine super Prüfung ordentlich laut zu sprechen.
Am Ende muss ich sagen, lief die Prüfung bis auf Kleinigkeiten super, das Feedback von meinen Yogalehrern war auf jeden Fall super und sehr konstruktiv, inkl. Sachen an denen ich noch arbeiten kann oder wo ich das nächste Mal drauf achten sollte.

Und damit war auch schon der letzte Tag da!
Der mit einer seeeeehr anspruchsvollen 3 Stunden Yogapraxis anfing, mit schönem Singen, inkl. sehr vielen Tränen, als wir uns danach alle in den Armen lagen und realisiert haben, dass das das letzte Mal war, dass wir zusammen Yoga gemacht haben. Am Mittag gab es noch einen Vortrag zum Thema Yogaethik und -business, bevor es dann die Abschlusszeremonie gab, wo wir unseren Abschluss bekommen haben. Ein paar wundervolle Stunden, wo wieder sehr viele Freudentränen flossen und das ein wundervoller Abschluss für diese 4 Wochen waren.
Im Anschluss gab es – ich gebe es zu – ein Glas Wein zum Anstoßen mit ein paar der Mädels, die mir sehr ans Herz gewachsen sind und die ich bereits jetzt ziemlich vermisse.

So, und was ist mein Fazit nach diesen 4 Wochen? Würde ich es noch mal so machen? 
Also so schnell nicht. :)
Am Ende war ich sehr froh, dass ich das doch durchgezogen habe, zum einen weil ich natürlich viel gelernt habe, weil ich auch stolz auf mich bin, es geschafft zu haben und vor allem, weil es eine wahrscheinlich einmalige Erfahrung ist, an die ich mich auch noch in 30 Jahren erinnern werde.
Ich denke, dass so eine intensive Yogaausbildung in so kurzer Zeit eine Vor- und Nachteile gegenüber einer Yogaausbildung hat, die über ein Jahr geht.  Ein Vorteil ist auf jeden Fall, dass man ganz in die Thematik eintaucht und sich komplett darauf konzentrieren kann.
Ein großer Nachteil ist, dass kaum Zeit zwischendurch bleibt das Erlebte und Aufgeschriebene zu verarbeiten, sich Gedanken zu machen und Teilaspekte tiefer zu betrachten. Das sind Dinge, die ich jetzt im Nachgang gerne machen möchte.
Vielleicht gibt es in ein paar Monaten noch mal einen Nachtrag zu diesem Beitrag, wenn das Erlebte Zeit hatte verarbeitet zu werden.

Liebste Grüße,
Ricarda

Die anderen Blogposts zu diesem Abenteuer findet ihr hier
Die ersten beiden Wochen meiner Yogalehrerausbildung
Die dritte Woche meiner Yogalehrerausbildung

Fun facts am Rande für diese 4 Wochen:

  • Drei Kaffee gehabt (an meinen freien Tagen und am Morgen direkt im Anschluss an meine Abschlussprüfung)
  • Ich finde mittlerweile 3 Stunden aufm Fußboden sitzen entspannter als auf einem Stuhl.
  • Um 22 Uhr schlafen gehen kann sich spät anfühlen.
  • Um 5:30 vor dem Wecker aufwachen ist ein super Gefühl.
  • Nur stilles Wasser und Ayurvedatee getrunken.
  • Man kann 3 Stunden Yoga morgens machen ohne Frühstück und sich trotzdem super fühlen.
  • Meine Unpünktlichkeit habe ich anscheinend Zuhause gelassen.
  • Immer noch Angst vor offiziellen Tests – zum Glück ohne Grund.
  • Man kann seine Abneigung gegen Schweiß sehr effektiv bekämpfen, indem man nach zwei Stunden Yoga viele Partnerübungen macht. :) Und es war mir am Ende wirklich egal.
  • Umarmungen von „fremden“ Menschen finde ich mittlerweile schön (echte Umarmungen wohlgemerkt :)).
  • Keine Schminke für vier Wochen.
  • So wenig wie noch nie in den Spiegel geschaut (kein Wunder, wenn man sich nicht schminkt) und einen Ganzkörperspiegel gab es auch nicht.
  • 4 Wochen kein festes Schuhwerk getragen und 80% des Tages Barfuß gewesen.
  • Gelernt, dass der deutsche Akzent für Amis und Kanadier anscheinend süß ist.
  • 4 Wochen ohne Alkohol hatte ich das letzte Mal… vermutlich habe ich da noch Zuhause gewohnt.
  • Das ist meine erste abgeschlossene Ausbildung ever. :)
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16 Kommentare
  1. Lisa

    30. Mai 2018 um 8:35

    Herzlichen Glückwunsch!
    Ich finde es super, das du es durchgezogen hast. Ich hab bei meinem Studium damals auch ans aufgeben gedacht, aber dafür war ich zu Stolz ;) Ans aufgeben denken ist in Ordnung, aber wirklich aufgeben könnte ich nie :)
    So ein Yoga-Nähkurs klingt super :) Yoga und nähen sind meine liebsten Hobbies :D Da würde sich ein Urlaub in Hamburg mal wieder anbieten ;)
    Viele Grüße
    Lisa

    Antworten

    • Ricarda

      30. Mai 2018 um 12:56

      Ich danke Dir Lisa! :)

      Antworten

  2. Katja

    30. Mai 2018 um 9:39

    Ich freue mich total für dich. Das wäre für mich unvorstellbar. Aber ich habe auf jedes Lebenszeichen von dir gewartet….und freue mich jetzt so sehr, daß du das geschafft hast

    Antworten

    • Ricarda

      30. Mai 2018 um 12:55

      ich danke Dir ganz doll Katja!

      Antworten

  3. Amberlight

    30. Mai 2018 um 13:36

    Ich bin immer noch beeindruckt – ganz herzlichen Glückwunsch! Nähen und Yoga klingt super. Wenn die letzte Babyzeit rum ist, wäre ich dabei ….

    Antworten

    • Ricarda

      31. Mai 2018 um 13:40

      Ich danke Dir sehr :)

      Antworten

  4. Caro

    30. Mai 2018 um 18:46

    Klasse, dass du es durchgezogen hast! Du kannst wirklich stolz auf dich sein, hört sich enorm fordernd an.
    Viele Grüße
    Caro

    Antworten

    • Ricarda

      31. Mai 2018 um 13:41

      Vielen Dank Caro! Ja ich bin auch echt ziemlich stolz, hihi. :)

      Antworten

  5. Tina

    31. Mai 2018 um 6:30

    Herzlichen Glückwunsch! Sehr interessant zu lesen. Ich bin selber eine nähbegeisterte Yogalehrerin und würde sofort zu dir in einen Workshop in HH kommen:-)
    Die Yogaausbildung war bei mir auch eine sehr faszinierende, berührende und sehr tiefgehende Zeit, die ich nicht missen möchte..und sie wirkt noch immer nach :-)
    Alles Gute für dich♡

    Antworten

    • Ricarda

      31. Mai 2018 um 13:41

      Liebe Tina, vielen Dank für Deinen lieben Kommentar! Wie schön das zu hören!

      Antworten

  6. Möwi

    31. Mai 2018 um 6:55

    Ganz herzlichen Glückwunsch! Ich höre jetzt schon heraus, dass du ganz viel mitnehmen konntest, das freut mich umso mehr, als die erste Zeit so anstrengend war. Ich bin gespannt, was du langfristig über die Auswirkungen berichtest, wenn du erstmal wieder ricchtig zuhause „angekommen“ bist. Fühl dich herzlich umarmt, und enjoy your practice, on and off the mat! ^_^
    Liebe Grüße,
    Möwi

    Antworten

    • Ricarda

      31. Mai 2018 um 13:41

      Ich danke Dir Möwi!
      Ja das muss definitiv erst einmal alles sacken. :)

      Antworten

  7. Christine

    1. Juni 2018 um 12:16

    Wow, Glückwunsch dass du es doch durchgezogen und erfolgreich bestanden hast. Ich habe vor inzwischen 1 1/2 Jahren nach einem Beitrag von dir, in dem du über Yoga berichtet hast, damit angefangen und bin immer noch sehr begeistert dabei.
    Lg Christine

    Antworten

  8. Beate

    1. Juni 2018 um 18:13

    Liebe Ricarda,
    ganz herzlichen Glückwunsch zur ersten abgeschlossenen Ausbildung…und das in so einem fantastischen Ambiente!!!! Ich selber praktiziere auch Yoga und für die geniale Kombination „Yoga und Nähen“ würde ich echt bis nach Hamburg fahren .
    Also bleib dran ….übe und unterrichte ein wenig , dabei sackt und entwickelt sich die ganze Yogalebensweise …..
    ich bin gespannt ;)
    liebe Grüße
    Beate

    Antworten

  9. Denise

    4. November 2021 um 14:06

    Liebe Ricarda, ich habe gerade nochmal deine Beiträge zu deiner Ausbildung gelesen. Mich juckt es auch gerade in den Fingern so eine Ausbildung zu machen. Nicht, weil ich unbedingt unterrichten möchte, eigentlich hauptsächlich erstmal für mich selbst. Und da hab ich mich an deine Berichte erinnert. Hast du damals eine Ausbildung bzw. Eintragung zur RYT 200 gemacht?

    Antworten

    • Ricarda

      28. Januar 2022 um 10:00

      Ja genau :)

      Antworten

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