Afrika, Reisen

Südafrika – Teil 4: Pinguine in Bettys Bay, das beste Winetasting aller Zeit in Hermanus, Haikäfigtauchen und ein Herzensprojekt in Gaansbaai

Werbung, da teilweise Pressereise (sprich wir haben einige Unterkünfte bezahlt bekommen)

Es geht weiter mit unserer Tour durch Südafrika, yeah! In den letzten Reiseberichten sind wir noch in Kapstadt geblieben, jetzt verlassen wir die Stadt, fahren Richtung Osten und ihr komm mit.

Zunächst ging es die wunderschöne Küstenstraße entlang, wo ich immer wieder halten und Fotos machen musste. Ich hatte euch bereits erzählt, dass ich die Pinguine in Bettys Bay deutlich toller fand, da es weniger Touristen gab und man noch näher an die Pinguine ran kam. Dieses süße Pärchen saß quasi als Empfangskomitee am Eingang zu Stony Point, wo es auch noch jede Menge Informationen zu den Pinguinen gab.

Im Anschluss ging es zum ersten, und ich gestehe, besten Weinverkostung unserer Reise in Hermanus. Zunächst ging es mit einem offenen Jeep von Hermanus Wine Hoppers, so einen, mit dem auch Safaris gemacht werden, einige Kilometer ins Landesinnere (sehr praktisch war, dass wir auch wieder abgeholt wurden, fahren hätten wir wohl beide nicht mehr können und dürfen) und landeten dann auf dem Creation Wines Gut – so zauberhaft schon die Startseite der Website aussieht, genauso schön ist es dort auch! Eingebettet in die Natur, drum herum nur Weinberge und sonst nichts, verbirgt sich hier nicht nur ein hervorragender Ort für Weinverkostungen, sondern auch ein Ort für wirklich sensationelles Essen! Wir wurden super nett vom Besitzer in Empfang genommen und danach vom Weinverkostungschef super durch die… ich glaube 7 Gänge und ca. 20 Weine geführt. Was als „kleine Tapas“ angekündigt wurde, war ein Hochgenuss für den Gaumen und auch die dazu gereichten Weine harmonierten perfekt zu den Speisen. Ein Ort, den ich definitiv noch einmal besuche, wenn ich noch einmal nach Südafrika fahre!

Im Anschluss war ich ganz froh, dass wir noch ein paar Stunden fahrt bis nach Gaansbai hatten, denn in dieser Zeit konnten wir ausnüchtern und einmal mehr war ich froh, dass wir Abdul als unseren Fahrer und Guide dabei hatten. In Gaansbai angekommen ging es zum dortigen Hockeyplatz und besuchten die Stiftung, wo Jan vor Jahren einige Wochen selbst als Freiwilliger geholfen hat. So konnten wir uns die Fortschritte des Projektes anschauen und auch selber noch mit den Kids ein wenig spielen. Meine ersten Cricketversuche waren zwar mittelmäßig, aber die beiden Jungs haben sich so sehr gefreut, dass das drum herum eh viel wichtiger war.

Im Anschluss ging es in unsere Unterkunft für diese Nacht und leider war eine Nacht vieeeel zu kurz. Denn unser Zimmer in der Sea Star Lodge war ein Traum! Selbst aus der Dusche heraus hatte man Blick auf den Ozean, ebenso wie vom Bett und der freistehenden Badewanne raus. Zwei Liegen auf der Terrasse luden zum verweilen ein und auch der Pool war angenehm temperiert – hier hätte ich es gut noch ein paar Tage länger aushalten können, aber nach einer kurzen Nacht ging es für uns am nächsten Morgen zum Shark Cage Diving.

Im Vorfeld hatte ich wirklich Bedenken, ob das mit dem Gewissen zu vereinbaren ist – wir hatten das Glück und hatten einen schwedischen Meeresbiologen mit an Bord, der seit Jahren in Südafrika die Haie beobachtet und erforscht. Ich hatte ein längeres Gespräch mit ihm und seine Aussage war, dass das Anlocken mit Fischabfällen keine Verhaltensveränderungen bei den Haien hervorrufen würde, es keine Tierquälerei wäre und dadurch Haie auch nicht zutraulicher Menschen gegenüber werden oder eher Menschen angreifen würden. Auch in der freien Natur kriegt der Hai nicht jeden Fisch und ob er wieder kommt oder weg schwimmt, hängt ganz vom jeweiligen Hai ab. Ich gestehe, in den Käfig habe ich mich nicht getraut, was auch daran lag, dass ich mal wieder verdrängt hatte, wie unglaublich schlecht mir werden kann, wenn ein kleines Boot auf dem Ozean stoppt und gleichmäßig hin und her schaukelt… Irgendwann lerne ich es noch!
Aber auch so war es ein super beeindruckendes Schauspiel diese majestätischen Tiere, die man sonst nur aus Filmdarstellungen kennt, so nah zu sehen.


Im Anschluss hatten wir eine private Tour durch das Masakhane Township von einem Bewohner, der uns zutiefst beeindruckt hat. Ally hat sein eigenes Business im Townshop aufgezogen, mit einem Friseursalon, einem Internetcafe und einem Restaurant. Stellt euch zwei alte Container vor, in einem ist ein Waschbecken, ein Fön, Schere und co – das ist der Friseursalon. Ein beeindruckender junger Mann, der seinen Traum einfach umsetzt. Wir haben viel über die Bedingungen in den Townships allgemein gesprochen, über die Fortschritte in den letzten Jahren (die es definitiv gibt, Jan kannte das Townshop über die Organisation noch von früher), aber das ist natürlich immer noch nicht genug. Die Missstände sind nach wie vor groß und seitdem ist ein Gedanke in meinem Kopf, wie man den Frauen in Townships ein eigenes Einkommen sichern konnte… Die Idee steckt noch in den Kinderschuhen, aber wird definitiv weiter reifen und hoffentlich irgendwann einen kleinen Teil dazu beitragen, dass die Welt ein bisschen besser wird, und sei es erst einmal nur für einzelne Familien.
Natürlich kann man darüber diskutieren, ob man solche „Führungen“ durch ein Township machen sollte. Ich finde, wenn man es respektvoll, mit Interesse für die Hintergründe und mit dem Willen daran etwas im Kleinen zu ändern tut, dass das etwas völlig anderes ist, als wenn man mit nem Reisebus dort ankommt und wahllos die Leute fotografiert und laut das Leben der Bewohner stört.
Aber ganz klar, diese Tage haben uns auch gezeigt, wie unterschiedlich das Leben in Südafrika ist. Wir als Touristen aus Europa, die sich in Südafrika nahezu alles leisten können, weil die Preise nicht mit unserem Standard zu vergleichen sind, auf der anderen Seite diese massive Armut. Wir wurden viel zum Nachdenken angeregt auf dieser Reise, auch wenn die ganzen schönen Bilder nur die eine Seite zeigen mögen.

Ich berichte hier heute ganz bewusst über diese beiden Extreme, die es überall immer wieder in Südafrika zu finden gibt. So wunderschön die Landschaft ist, so tolle Hotels und Weingüter es gibt, es gibt – wie fast überall – auch immer noch eine andere Seite und ich finde, dass die an dieser Stelle nicht einfach ausgespart werden darf.

Am Abend ging es dann für uns weiter nach Swellendam, aber davon berichte ich euch im nächsten Post über Südafrika.

Die bisherigen Posts könnt ihr hier nachlesen:
Südafrika – Teil 1: Unsere Route und allgemeine Südafrikatipps
Südafrika – Teil 2: Kapstadt, Boulders Beach, Hout Bay und ein Helikopterrundflug über Kapstadt
Südafrika – Teil 3: Kapstadt – Tafelberg und Szeneviertel Woodstock

Eine Übersicht über alle Artikel zu Südafrika findet ihr in der Reisekategorie Südafrika.

Liebste Grüße,
Ricarda

Alle Fotos wurden mit der Sony Alpha 6300 gemacht, die Sony mir für diesen Zeitraum zur Verfügung gestellt hat. 

Mehr Informationen zu der Region findet ihr auch hier auf der Website von Discoverctwc oder auf ihrem Instagramaccount. Discoverctwc hat uns bei der Reise unterstützt, indem sie uns zum Beispiel unseren Guide gestellt hat und uns sehr viel bei der Routenplanung geholfen haben, danke dafür.

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2 Kommentare
  1. Claudia

    6. Oktober 2017 um 7:29

    Danke für diese wudnervollen Bilder und Eindrücke, das war sicher ein toller und erlebnisreicher Urlaub!
    Hab einen schönen Tag und einen guten Start in ein wunderschönes und gemütliches Wochenende!
    ♥ Allerliebste Grüße,Claudia ♥

    Antworten

    • Ricarda

      6. Oktober 2017 um 7:42

      Ich danke Dir! Ja es war eine ganz besondere Zeit!

      Antworten

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