Amerika, Reisen

Ein Kurztrip nach Las Vegas und ins Death Valley – total verrückt?!

Hach, diese Überschrift klingt so herrlich unvernünftig, oder? :)
Ganz so extrem war es zwar nicht, aber ich möchte euch unbedingt von dieser traumhaften Reise letztes Jahr erzählen und euch auch ermutigen, einfach mal spontan zu sein. Das muss dann natürlich nicht unbedingt Vegas sein, sondern kann auch einfach mal zwei Tage an die See oder in die Berge bedeuten.

 

Zu dem Trip kam es relativ spontan, denn ein Freund von mir hatte beruflich in Las Vegas zu tun und da in Hamburg bereits feinstes Schmuddelwetter im Oktober war, habe ich gesagt, dass ich sehr gerne mitkomme. In Las Vegas war ich das erste und letzte Mal vor 7 Jahren und ich wollte so gerne noch einmal dorthin, wenn man ein bisschen mehr Geld zur Verfügung hat, nicht mehr auf sein Studentengeld schauen muss und sich so doch spontan einen zweiten Gin Tonic bestellen kann und sich nicht die ganze Zeit an einem Bier festhält. :)

Gesagt, getan. Gewohnt haben wir (genau wie ich schon einmal vor 7 Jahren) im MGM – nach wie vor fasziniert mich dieses Hotel sehr, das einer Kleinstadt gleicht. Wenn man am Pool ist und merkt, dass man seine Sonnencreme vergessen hat, überlegt man es sich zwei Mal, ob man nicht lieber die ganze Zeit im Schatten ist, oder noch einmal den Weg zum Zimmer geht. ;)
Dennoch, die Atmosphäre im Casino, die vielen Restaurants und die schöne Poollandschaft haben sich wieder gelohnt, sowieso sind in Vegas ja die Hotels eigentlich die Attraktionen. Und so habe ich es sehr genossen, zum ersten Mal im letzten Jahr 2 Tage nur am Pool zu liegen, zu lesen, mir Essen zu bestellen, zu guter Musik meine Füße auf der Liege zu wippen und das Treiben im und am Pool zu beobachten – das kann man dort nämlich ganz hervorragend. :)

Weitere Vegas Highlights waren für mich ein Abendessen im 3 (ja, 3!) Sterne Restaurant Joel Robuchon – ich gebe zu, man muss das Ganze als Event sehen, ähnlich wie eine Show, denn der Preis für so ein Menü hat es natürlich in sich, aber der Abend hat sich definitiv gelohnt! Nicht nur, dass das Essen wirklich sensationell war, auch die Atmosphäre und die Bedienung war super! Man hat sich keineswegs wie in einem abgehobenen Sternklaren gefühlt (okay, bisher hatte ich auch noch keine Erfahrung mit Sterneküche, aber wie man sich so etwas halt vorstellt…), sondern wurde wirklich nett und freundlich behandelt. Auf die Frage, ob man auch satt wurde, kann ich nur sagen, dass ich aus dem Laden raus gerollt bin – ein durch und durch gelungener Abend!
Am zweiten Abend ging es für mich alleine los, der Freund mit dem ich dort war musste beruflich zu einer Veranstaltung und ich war – Achtung, bitte keine Vorurteile – alleine bei der Magic Mike Show. Ja! Wer den Film kennt, weiß in etwa was einen erwartet, aber da ich mit einer Freundin immer gesagt habe, wenn wir noch einmal in Vegas sind, müssen wir in diese Show, sie zu dem Zeitpunkt aber sehr schwanger zuhause saß, habe ich mich natürlich selbstlos aufgeopfert und meinte, dass ich mir die Show für uns beide anschaue. ;)
Was soll ich sagen? Eine wirklich nette, stilvolle Show, mit mehr Tanz als Strip und mit hübschen Männern, die Gott sei Dank nicht wie die Chippendales aussahen.
Welche Hotels in meinen Augen immer ein Besuch wert sind, wenn man dort nicht schläft – das Bellagio und das Venetian. Gerade das Venetian ist mit seinen Kanälen, Gondeln und dem nachempfundenen Himmel der Wahnsinn.
Und wenn man schon einmal in den USA ist, lohnt sich in der Regel auch ein Besuch in einem Outlet Center, wo ich in Vegas das North deutlich mehr empfehlen kann als das South – statt übermäßigen shoppen ging es mir aber in erster Linie um meine Lieblingsjeansmarke, die hier leider ein Vermögen kostet.
 

 

Das eigentliche Highlight kam aber nach den 3 Tagen in Vegas, denn so schön ich es fand noch einmal in dieser Glitzerwelt zu sein, desto mehr habe ich auch gemerkt, dass ich die Natur der Stadt immer mehr vorziehe und so hatte ich die vielleicht schönsten Reisetage 2017 bei einem Miniroadtrip von von Las Vegas durchs Death Valley, hoch nach Bishop und wieder zurück nach Vegas. Eine sehr sportliche Tour in der kurzen Zeit (ca. 1200 km), die sich aber so etwas von gelohnt hat!
Zum einen war die landschaftliche Vielfalt unglaublich faszinierend…. Den einen Tag stehst Du morgens um 10 im Death Valley in Badwater 80 Meter unter normal Null bei 30 Grad und schaust in die Salzwüste, am nächsten Tag fotografierst Du morgens um 6 den Sonnenaufgang in den kalifornischen Bergen auf über 3000 Meter Höhe bei knapp 0 Grad und sahst zwischendurch nicht im Flugzeug, sondern lediglich 4 Stunden im Auto. Ich glaube, dass war für mich das faszinierendste Erlebnis der letzten Jahre. So eine Naturvielfalt in kürzester Zeit, unglaublich. Als ich dann am Nachmittag des selben Tages dann auf einmal bei 15 Grad auf einem Berg in der Sonne stand und unter meinen Füßen der Schnee knirschte, war ich endgültig hin und weg.
Sowieso die Landschaft – ich möchte jetzt noch mehr als sowieso schon einen Roadtrip durch Kanada oder durch die Nationalparks an der Westküste der USA machen.
Zudem habe ich dort gelernt, dass sich das frühe Aufstehen für Fotos bei Sonnenaufgang wirklich lohnt. Auch wenn es wirklich, wirklich fies ist, wenn um 4 Uhr morgens der Wecker klingelt, auf einem Berg zu beobachten, wie langsam die Sonne aufgeht, der Tag erwacht und man noch die morgendliche Stille genießen kann… Das lohnt sich nicht nur für gute Fotos, sondern auch einfach zum Genießen und dankbar sein, dass man so etwas erleben darf.

Was lohnt sich definitiv zu sehen, wenn man nur so wenig Zeit hat wie wir, gerade auch aus Fotografensicht?
Wir sind mittags in Vegas los gefahren und waren pünktlich zum Sonnenuntergang beim Dante’s View – ein toller Aussichtspunkt um den Sonnenuntergang zu genießen. Im Anschluss waren wir in einem herrlich klischeehaften Hotel, dem Longstreet Inn & Casion, ein bisschen altertümlich, mit einem Hauch Cowboy- und Casinoschick mit einem süßen kleinen Diner (der Burger war sensationell!) , genau richtig für eine kurze Nacht, um am nächsten Tag wieder Richtung Death Valley aufzubrechen, um zum Sonnenaufgang am Zabriskie Point zu sein. Dieses Farbspiel am Morgen ist unglaublich dort! Im Anschluss ging es für uns zum Artist’s Palette, was auch wunderschön war, auch wenn es mich sehr reizen würde, dort die Goldene Stunde am Nachmittag einzufangen, aber wenn man nur begrenzt Zeit hat, muss man sich halt für etwas entscheiden. Im Anschluss ging es runter zum Badwater Basin Richtung den Mesquite Sand Dunes.

Nach diesen Fotostopps im Death Valley ging es für uns durch die schöne Landschaft langsam Richtung Bishop, einem kleinen Ort zwischen dem Inyo National Forest und dem Sierra National Forest, mitten im Nichts in Kalifornien.
Und dort wurden wir mit voller Wucht vom amerikanischen Kleinstadtflair eingenommen – stellt euch einen kleinen Stadtpark vor, wo Samstagvormittag ein kleines Fest stattfindet, viele Familien, Picknicktische, Luftballons und Girlanden, rot-goldene Herbstbäume – fast zu viel Schönheit und Idylle für mein Herz!
Unser Hotel, das Creekside Inn Bishop, war unglaublich süß, mit einem netten Pool, einem kleinen Fluss der direkt durch das Grundstück lief, Kaminfeuer in der Lobby am Abend, inkl. hausgemachten Cookies für die Gäste. Erwähnte ich bereits den wirklich schönen Kleinstadtcharme? Ja, oder?! :)

Am Morgen ging es dann wie gesagt wieder sehr früh raus  Richtung Berge, wo wir an einem See den Sonnenuntergang zusammen mit ein paar Anglern genossen. Nachdem wir uns bei einem großartigen Frühstück in der Schat’s Bakery wieder aufgewärmt hatten, ging es für einige Stunden an den Pool, bevor es Richtung Mammoth Lakes ging, wo ich dann wirklich vor Glück weinen hätte können. Im Winter ein kleines Skigebiet, im Spätsommer ein Ausflugsziel für Angler und Kanufahrer, wunderschön um Fotos zu machen, die Seele baumeln zu lassen und das Leben einfach zu genießen. Auf der Rückfahrt nach Bishop hätte ich gerne alle 5 Minuten gerufen „Können wir noch einmal kurz für ein paar Fotos anhalten?“ – was ich wahrscheinlich auch gemacht habe. ;)

Am nächsten Tag ging es zu einer humanen Uhrzeit zurück nach Vegas, der Flieger Richtung Deutschland wartete am frühen Abend auf uns.
Was sich nach einer stressigen Rundreise anhört, war für mich eine Explosion der Sinne, die mir wieder einmal vor Augen geführt hat, wie viel Schönheit die Natur für uns bereit hält, wie sehr wir darauf achten müssen, dass diese noch lange erhalten bleibt und wie unglaublich dankbar ich sein kann und bin, dass ich solche Dinge sehen und erleben darf. Und natürlich war es jede Menge Inspiration für weitere Reisen. :)

 

Ich hätte niemals gedacht, dass die Landschaft in Kalifornien so vielfältig sein kann, war ich bis dahin doch nur direkt an der Westküste unterwegs – Kalifornien, Du wirkst mich irgendwann wiedersehen, dann aber für mehr als nur 6 Tage, versprochen.

 

Liebste Grüße,
Ricarda

 

Noch ein kleiner Tipp von mir – wir sind von über Zürich nach Vegas geflogen, so ein 11 bzw 12 Stunden Flug ist schon wirklich hart wie ich finde, wir haben uns daher für Economy Plus entschieden. Das kostet ein bisschen mehr, aber bei weitem nicht so viel wie Business, man hat mehr Beinfreiheit und kann die Sitze etwas weiter nach hinten machen als in der normalen Economy. Wir hatten aber das unglaubliche Glück, dass auf beiden Flügen die Economy Plus Klasse relativ leer war, sodass ich mich auf beiden Flügen auf einem 4er Sitz lang machen konnte und so bequem 5 bis 7 Stunden pro Flug geschlafen habe, ein Luxus, der mir sonst nie auf Flügen vergönnt ist. Vielleicht auf dem nächsten Langstreckenflug auch für euch eine Überlegung. :)
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13 Kommentare
  1. Diana Auberle

    28. Januar 2018 um 13:50

    Sehr schöne Bilder. In Vegas war ich bereits 4x und bin immer wieder über diese Stadt erstaunt. Death Valley ist immer wieder wunderschön, obwohl ich ja eigentlich nicht gerne im Westen der USA bin. Aber die Landschaft dort ist immer wieder einmalig. :)
    Danke, dass du mir vor Augen hältst, dass ab und an ein Kurztrip so viel mehr bedeuten kann, ich denke es wird auch bei uns mal wieder Zeit für eine kleine Auszeit.
    LG Diana

    Antworten

    • Ricarda

      28. Januar 2018 um 16:31

      Ich danke Dir für deinen Kommentar Diana! Ich hoffe ihr findet was Schönes. :)

      Antworten

  2. Hana Mond

    28. Januar 2018 um 14:42

    Die Landschaft ist wirklich ein Traum! Einen Kurztrip in die USA würde ich wohl aus ökologischen Gründen nicht machen (wenn Langstreckenflug, dann würde ich einige Wochen dableiben, damit es sich lohnt – aber ich weiß, langer Urlaub ist nicht für jeden machbar), aber die amerikanischen Landschaften möchte ich sehr gern einmal sehen.
    Las Vegas wäre für mich vielleicht mal ein Tages-Trip, wenn man ohnehin in der Gegend ist … länger müsste ich da wohl nicht hin (aber mich reizen Städte ohnehin wenig; ich bin auch z.B. von Paris wenig angetan)

    Antworten

    • Ricarda

      28. Januar 2018 um 16:32

      Ja das stimmt natürlich, dass es schöner ist, wenn man längere Zeit bleiben kann. :)
      Das mit den Städten versteh ich sehr gut, geht mir auch immer mehr so.

      Antworten

  3. Ricarda

    28. Januar 2018 um 16:34

    Oooooh! Das wird wirklich traumhaft schön aus (hab mal schnell Bilder angeschaut)! Wundervoll! :)
    Und wie schade ist das mit dem PC! Ich hoffe, Du machst jetzt immer ein Backup (haha, ich hab gut Reden) – ich speichere meine Bilder jetzt immer Zuhause auf nen Miniserver (2 Festplatten, die gespiegelt werden) und in der Dropbox.

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  4. Birgit

    28. Januar 2018 um 18:21

    Seufz!!! Herrlich!! Ein toller Bericht ! Im Juli starten wir nach LV zum Familenurlaub. Wir haben eine Mega Tour vor uns. Beim Lesen freu ich mich noch mehr. Danke dafür.

    Antworten

    • Ricarda

      29. Januar 2018 um 10:18

      Vielen Dank! Oh wie toll! Das wird bestimmt ein suuuuuper Trip! :)

      Antworten

  5. Jana

    28. Januar 2018 um 19:12

    Hallo Ricarda, die Fotos sind soo wunderwunderschön, ich bin hin und weg! Ich war noch nie in Nordamerika, aber ich möchte unbedingt mal hin. Nach deinem Bericht erst recht!
    Danke und LG, Jana

    Antworten

    • Ricarda

      29. Januar 2018 um 10:18

      Vielen Dank Jana! Oh ich hoffe, dass dieser Wunsch sich bald erfüllt! :)

      Antworten

  6. Andrea

    28. Januar 2018 um 19:23

    Ich finde das gar nicht verrückt für einen kurztrip . Vor knapp 20 Jahren war ich das letzte Mal dort und ein Foto vom Dante‘s view ziert auch heute nicht mein Wohnzimmer. Damals noch auf den Spuren von Ansel Adams natürlich in s/w und auf Baryt abgezogen…hach, ein herrlicher Flecken Erde ?
    GLG Andrea

    Antworten

    • Ricarda

      29. Januar 2018 um 10:18

      Ach wie cool! Und super schön, dass das immer noch bei Dir hängt. :)

      Antworten

  7. Melanie Salzburger

    30. Januar 2018 um 9:31

    Wunder, wunderschöne Bilder. Das war bestimmt ne mega genial Reise.

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  8. Christine

    7. Februar 2018 um 13:01

    Wow, deine Bilder sind wie immer absolut traumhaft. Ich war 2012 in Kalifornien und Nevada und fand es toll. Die abwechslungsreiche Landschaft ist der absolut Traum. Es ist schon schade, das so viel schöne Natur so weit weg von uns ist :)
    Lg Christine

    Antworten

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