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Meine neue To-Go-Kamera – Sony RX 100 IV

Das Thema „Kamera für unterwegs“ beschäftigt mich schon länger.

Vor nicht ganz 2 Jahren hatte ich mir deswegen die Canon 100D gekauft, von der ich euch hier berichtet hatte. Keine Frage, die Kamera ist super klein, eine gute Einsteigerkamera – und trotzdem wollte ich eine Alternative für die Canon haben. Warum?

Als „richtige“ Kamera habe ich seit 1,5 Jahren die Canon 6D – ein Traum einer Kamera und ein richtig dicker Brocken. Keine Kamera für mal eben unterwegs, aber ich liebe sie heiß und innig. Leider denke ich aber auch jedes Mal an die 6D, wenn ich die 100D benutze. Schon das Klick beim Fotografieren, klingt nicht wie das statte Klack bei der 6D. Ja, ein bisschen bekloppt, aber da kann ich nichts machen. Mein eigentliches Problem sind aber die Objektive. Mein 40mm Pancake Objektiv ist zwar klein und gut, aber für Reisen eher ungeeignet, da es mich als Festbrennweite persönlich zu sehr einschränkt. Jedes andere gute Objektiv ist aber gleich wieder so groß, dass das Wort kompakt nicht mehr zutrifft und die Kamera leicht auf das doppelte ihrer eigentlichen Größe wächst. Dann noch ein Objektivwechsel, wenn ich unterwegs bin… Dann nehme ich doch lieber die 6D mit.

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Nun habe ich wieder lange und regelmäßig nach meiner „perfekten“ To-Go-Kamera gesucht. Folgende Kriterien musste sie erfüllen:

– Klein und kompakt sein.

– Ohne Wechselobjektiv. Zum einen sind die teilweise dann wieder wuchtig und groß und ich liebe bekanntlich lichtstarke Objektive. Ich wollte nicht für die Kamera 600 Euro ausgeben und dann noch einmal für 2 Objektive je 600-900 Euro, die wieder mehr Gepäck bedeuten. Tsss.

– WLAN musste sie haben, damit man auch von unterwegs schnell ein Bild an die Liebsten verschicken, oder bei Instagram posten kann.

– Ein klappbares/schwenkbares Display, für die mögliche Selfiefunktion, wenn man unterwegs ist und auch mal ein Foto mit dem Freund/der Freundin haben möchte.

– Tolle Qualität bei Videos.

– Lichtstark, sprich die Blende sollte nicht erst bei 3,5 anfangen.

– Einen Sucher haben. Spätestens das ist der Punkt, wo die meisten Kameras bei der Suche rausflogen. Aber gerade bei starkem Sonnenlicht sieht man sonst nichts auf dem Display! Für den Sommerurlaub nicht geeignet. Und ich mag das Gefühl durch einen Sucher zu gucken einfach.

Nach über einem Jahr der immer-mal-wieder-Suche habe ich jetzt endlich meine persönliche eierlegende Wollmichsau gefunden. Ha!

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Die Sony RX 100 IV erfüllt für mich all die oben genannten Kriterien. Gerade die Unschärfe, die auf Fotos erzeugt werden kann, gefällt mir sehr gut und erinnert deutlich mehr an eine Spiegelreflex, als an ein Handyschnappschuss, da die kleinste Blende bei F1.8 (24mm) bzw. F2.8 (70 mm) anfängt.

Ein Zoommonster ist die Kamera mit maximal 70 mm zwar nicht, aber in der Regel brauche ich das auch nicht. Sollte ich etwas doch mal näher ranholen wollen, kann ich dies auch noch am PC nach der Bilderübertragung machen, da ja eh immer in jpeg und Raw fotografiere.

Die Kamera ist mit 5,8 x 10,2 x 4,1 cm wirklich sehr kompakt (für manche schon zu klein) und mit 272 g im Gegensatz zu einer Spiegelreflex ein Fliegengewicht. Für einen besseren Halt empfehle ich eine Griffbefestigung für 14 Euro anzubringen. Die Kamera liegt damit deutlich besser in der Hand!

Die WLAN-Funktion funktioniert einwandfrei und schnell. Weder beim Handy noch bei der Kamera muss man viele Knöpfe drücken, bis die Verbindung hergestellt ist. Ein dicker Pluspunkt!

Auch die Punkte „schwenkbares Display“ und „Sucher“ erfüllt die Sony, auch wenn man ihr den Sucher auf den ersten Blick nicht ansieht, da dieser durch eine Taste an der Seite erst ausgefahren wird. Ein bisschen klein, aber okay, wo soll ein großer Sucher bei der Kameragröße auch hin.

Die Videofunktion habe ich noch nicht ausführlich getestet, ich hoffe, dass ich dies in 2 Wochen in Tirol nachholen kann. Allerdings sind alle Ausschnitte in diesem Video, wo ich aus der Ich-Perspektive die Nähmaschine filme mit genau dieser Kamera gemacht (ab Minute 2 z.B. zu sehen. Schaut mal, wie schön unscharf der obere Teil der Nähmaschine ist). Für mich kein Qualitätsverlust zu den Aufnahmen mit der 6D, mit der ich die anderen Aufnahmen gemacht habe!

Die Videoaufnahmen sind allerdings auch die Schwachstelle der Kamera, denn sie soll sich nach einigen Minuten filmen automatisch ausschalten, da sie sonst zu heiß wird. Hm, da hätte Sony sich was überlegen können in meinen Augen. Für mich aber nicht weiter schlimm, da ich nicht vorhabe mit der Kamera längere Videos zu drehen, sondern immer nur kleine Augenblicke einfangen möchte.

Allerdings ist der Akku im allgemeinen der einzige Manko, den ich bei der Kamera sehe. Die RX 100 IV ist ein kleines Wunder der Technik und diese Technik verbraucht viel zu schnell den kleinen Akku. Aber auch dies war für mich kein Grund die Kamera nicht zu kaufen, habe mir gleich Ersatzakkus dazu bestellt und habe die Kamera plus Ersatzakku in einem kleinen Täschchen nun immer in meiner Handtasche dabei.

Natürlich verfügt die Kamera auch über allerhand Einstellungen für Belichtung, Verschlusszeit usw. Man kann aber auch alles komplett manuell einstellen, was ich sehr zu schätzen weiß.

Ein paar Schnappschüsse aus den letzten Wochen.

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Mache ich trotzdem noch Fotos mit dem Handy? Ja. Deutlich weniger? Auch ja. Selbst Instafotos mache ich jetzt zwischendurch mit der Sony, einfach weil mir die kleine Blende so unglaublich gut gefällt.

Sollte man sich nur dafür eine Kamera in dem Preissegment anschaffen? Natürlich nicht. Da ich die Kamera aber auch als zweite Kamera für Videos benutzen möchte und ich meine 100D verkaufen werde, hat sich die Anschaffung auf jeden Fall für mich gelohnt! Und bei unserem Kurztrip nach Tirol werde ich mal gucken, ob mir die Kompaktkamera als Reisekamera reicht, oder ob ich die 6D vermissen werde. Die Bilder dazu zeige ich euch hier natürlich hinterher.

Mein Fazit bisher: Die Kamera ist wie für mich gemacht. Auch wenn sie ein bisschen wie meine erste Digicam von vor 15 Jahren aussieht, sollte man diese Kompaktkamera nicht unterschätzen. Ein kleines Technikmonster mit all den Spielereien und Kriterien, die für mich unterwegs wichtig sind.

Als Tipp: Wer mit der Kamera liebäugelt, kann sich auch guten Gewissens für das Vorgängermodell Sony RX 100 III entscheiden. Die III hat zwar kein K4 zum Filmen, dies dürfte aber nicht wirklich ins Gewicht fallen bei den meisten Einsatzgebieten und mit ein paar kleinen Abstrichen kann man so ein paar Hundert Euro sparen.

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Was sagt ihr zu dem Thema? Welche Kamera nehmt ihr mit in den Urlaub? Nur das Handy? Spiegelreflex? Bridgekamera? Ich bin gespannt. :)

Liebste Grüße,
Ricarda

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10 Kommentare
  1. Inga Ettelt

    24. Mai 2016 um 8:31

    Ich habe lange mit der gleichen Frage gehadert und mich dann für das Vor-Vorgänger-Modell RX 100 II entschieden, einfach weil sie den etwas größeren Zoombereich hat. Das war für mich wichtig, damit sie für den Alltag die SLR ersetzen kann. Filmen tue ich gar nicht, daher ist diese Funktion für mich absolut irrelevant, den Sucher vermisse ich manchmal, bei viel Sonne. Ansonsten bin ich super zufrieden. In den Urlaub werde ich allerdings auch meine EOS 700D mit zwei bis drei Objektiven mitnehmen. Ich bin schon sehr gespannt, mit welcher Kamera ich mehr fotografieren werde.

    Dir viel Spaß mit dem neuen Schätzchen! LG; Inga

    Antworten

  2. Christina

    24. Mai 2016 um 16:57

    Ich habe die Sony RX III und die Bildqualität ist phänomenal! Aber ich muss ganz ehrlich sagen, sie spricht mein Herz nicht an. Klingt blöd, nicht wahr? Wie du habe ich eine kleine Alternative zu meiner 6D gesucht, und an der Sony gibt’s wirklich nichts auszusetzen, nichts. Rein theoretisch….
    Nun habe ich mir aber noch eine Systemkamera von Fujifilm zugelegt und ich liebe sie! Bei der Systemkamera hat man zwar auch Objektive mitzuschleppen, aber die ganze Ausrüstung ist trotzdem ein Stück leichter als die 6D-Ausrüstung.

    Antworten

    • Ricarda

      24. Mai 2016 um 20:23

      Das versteh ich sehr gut. Bleibt halt doch eine „Digicam“ ;)

      Antworten

  3. Kerstin

    24. Mai 2016 um 20:43

    Hallo Ricarda,

    Ich habe mir erst kürzlich das Vorvorgängermodell RX 100 II gekauft. Eine abgespeckte Version z.B. ohne Sucher und das Display ist nur eingeschränkt bewegbar. Bin aus ähnlichen Gründen wie du auf diese Kamera gestoßen. Ich wollte eine kompakte Kamera, die auch innen Fotos ohne Bildrauschen macht. Die Wlan-Funktion finde ich super. Die Kamera ist nun viel öfters dabei als meine Spiegelreflex. Ob ich diese im Urlaub daheim lasse, weiß ich allerdings noch nicht. Gerade im Urlaub nehme ich mir gern Zeit zum Fotografieren und zum Rumexperimentieren mit den Einstellungen. Von daher bin ich gespannt auf deinen Bericht aus Tirol.

    Gruß Kerstin

    Antworten

    • Ricarda

      24. Mai 2016 um 22:17

      Ich habe auch noch ein bisschen Sorge, ob ich die „richtige“ nicht doch zur Vorsicht mitnehme. :)

      Antworten

  4. Cornelia

    26. Mai 2016 um 13:12

    Hallo Ricarda,
    wir haben uns vor ein paar Jahren für die Sony NEX-6 entschieden. Zusätzlich haben wir noch eine alte Praktica MTL 3 von meinem Opa. Beide begleiten uns jetzt immer zu Geburtstagen, Ausflügen und in den Urlaub. Für die NEX hatten wir uns wegen des ungewöhnlich großen Sensors entschieden. Wir nutzen an beiden Kameras die alten Zeiss- und Meyer Optik-Objektive mit M42-Anschluss. Für die Sony gibt es einen entsprechenden Adapter. Lieblingsobjektiv ist ein altes, ich glaube 135er, Sonnar. Mit Telekonverter und 500er und 1000er Objektiven hat mein Mann anfangs gern Mond, Planeten und Sternbilder fotografiert.

    Liebe Grüße
    Cornelia

    Antworten

  5. ebbie & floot

    26. Mai 2016 um 20:33

    Hallo!

    Mensch danke für deinen Beitrag!
    Erst die Tage habe ich den Beitrag von Nine delari verschlungen. Auch ich bin es „leid“ immer die Große für die Family mit zunehmen Dazu kommt dann noch die Wickeltasche und und und.

    Der Beitrag von Nine hat mich positiv überrschat, aber auch dein Argument mit dem „nicht“ Wechselobjetiv ist nicht außer acht zu lassen.

    Ich bin hin und her gerissen, denn auch ich mag lichtstarke Bilder einfach zu gerne.

    Mal schauen, was die nächsten Wochen so bringen. Vielleicht berichtet ja noch ein Kollege von einer neuen Errungeschafft. *lach* Aber dann bin ich bestimmt komplett verwirrt.

    Danke für deine Mühe und dir noch einen tollen Abend und morgen einen super Start ins Wochenende.

    Liebe Grüße
    Ebbi

    Antworten

  6. Désirée Peikert

    30. Mai 2016 um 9:37

    Für mich steht erstmal eine Vollformat Kamera auf meinem Wunschzettel! Obwohl ich für unterwegs die DSLR schon manchmal schwer finde! Also vielleicht etwas für die Zukunft!

    Antworten

  7. Claudi

    17. Juni 2016 um 20:19

    Ich habe erst seit kurzem die Canon 760D und dank eines speziellen Tragegurts merke ich das Gewicht nicht mehr und schleppe sie ständig mit. Wenn mal nicht, muss doch das Handy ran.

    Antworten

  8. Michael

    8. Dezember 2016 um 20:09

    Hallo Ricarda,
    interessante Aspekte die du da teilst. Ich stand vor geraumer Zeit auch vor der Frage welche Kompakte es sein soll. Da ich die Kamera überwiegend für Unterwasser Bilder/Videos einsetzen werde, entschied ich mich für die rx100 IV. Nach einigen Versuchen mit der Kamera Überwasser muss allerdings feststellen, das die Vielfalt der Einstellungsmöglichkeiten mich leicht überfodert. Ich denke da werden viele Tauchgänge nötig sein, um befriedigende Ergebnisse zu erzielen. Von der Videoqualität bin ich allerdings bis dato nicht überzeugt. Der Autofocus der Kamera während des filmens ist mir einfach zu nervös. Teilweise focussiert die Kamera auf ein Objekt, das eigentlich nicht im Fokus steht. Ich schätze hier werde ich oft auf ein manuelles Fokussieren umschalten. Alles in allem aber trotzdem eine wahnsinns Kamera mit vielen Möglichkeiten.
    Viele Grüße
    Michael

    Antworten

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