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Israelreise: Jerusalem

Israel – bevor ich hierher gekommen bin hatte ich diesen naiven Gedanken, dass ich einen Blogpost über Israel machen könnte.

Bereits an Tag zwei wusste ich allerdings, dass das so unrealistisch wie nur irgendwie möglich war. Man hat das Gefühl, dass man in ein anderes Land kommt, wenn man gerade einmal 30 Minuten mit dem Auto fährt und schon reicht eine Geschichte nicht mehr aus.

Wo ich bei Geschichte bin, können wir auch gleich in die erste Stadt eintauchen: Jerusalem.

Ist Geschichte bei uns in Deutschland oft nur ein Schulfach, ist es hier Alltag. Sie wird gelebt und befindet sich an jeder Ecke, völlig unabhängig von der Religion, denn an jeder Ecke gibt es Orte, die für Christen, Juden oder Muslime geschichtlich relevant sind.
Ich habe gehört, wenn Du in Jerusalem wohnst, tust Du das, weil Du Dich dafür entschieden hast und ich habe ein kleines Gefühl dafür bekommen, warum dies den Nagel auf den Kopf trifft – mehr Glauben und Geschichte kann man in einer Stadt mit gerade mal 800.000 Einwohnern wohl nicht finden.
Einen Tag war ich in und um die Altstadt Jerusalems unterwegs und was meine Augen in den gerade mal 12 Stunden gesehen haben, wird mein Kopf wohl für Wochen beschäftigen.

Sabbat an der Klagemauer miterleben zu dürfen, junge Soldatinnen die mit ihren Gewehren in der Menge tanzen und für Fotos posen, muslimische Begräbnisse, betende Menschen in der Erlöserkirche, auf einen jüdischen Friedhof gestanden zu haben… Das sind nur einige der Dinge, die ich an diesem Tag gesehen und erlebt habe.
Was alle Erlebnisse und alle Begegnungen an diesem Tag gemeinsam haben: Ich habe mich willkommen und sehr sicher gefühlt. Auch wenn die Bilder vielleicht zum Teil etwas anderes suggerieren – die Atmosphäre ist in dieser Stadt ganz besonders und es herrscht eine friedliche Koexistenz zwischen den Bewohnern der einzelnen Stadtteile, die in der Old City fließend ineinander übergehen.

Auch wenn man kein gläubiger Mensch ist, an jeder Ecke kann man die Geschichte förmlich spüren und legt man die Hände an die Klagemauer und hält einen Moment inne, hat man das Gefühl, als ob sie vor Energie vibrieren würde.
In der Grabeskirche, in dessen Nähe Jesus gekreuzigt sein soll, ist die Religion fast mit den Händen zu greifen. Die goldene Kuppel des Felsdoms prägt das Stadtbild maßgeblich und erinnert immer wieder daran, dass es sich um einen Schmelztiegel der Religionen handelt.

Das Auge kann gar nicht alles aufnehmen und verarbeiten, was man innerhalb kürzester Zeit sieht und gewisse Dinge kann der Verstand auch hinterher nicht verarbeiten, so wie die Soldatinnen mit Zahnspange, die gefühlt nur halb so alt sind wie ich, dabei fühle ich mich schon die Hälfte der Zeit nicht erwachsen.

Was bleibt nach diesem ersten Tag in Israel – Faszination, Erstaunen, Freude und Lust auf mehr.

Liebste Grüße,
Ricarda

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19 Kommentare
  1. Magda

    26. Februar 2019 um 19:43

    Liebe Ricarda,
    deine Bilder beeindrucken mich sehr. Danke für diesen ersten Israel-Post. Ich bin schon gespannt auf den nächsten!
    Danke, dass du uns so an deiner Reise teilhaben lässt!
    Liebe Grüße,
    Magda

    Antworten

  2. Julia

    26. Februar 2019 um 19:56

    Oh, was für schöne Bilder… Ich konnte in Jerusalem auch kaum aufhören, Bilder zu machen.
    Ich finde Jerusalem hat ein wahnsinniges Flair, diese Stadt nimmt einen voll und ganz ein und setzt sich ins Herz.. Am liebsten saß ich in der Altstadt, habe Kaffee getrunken und die Stadt und Menschen auf mich wirken lassen. Hach, vermisse ich diese Stadt. Hoffentlich schaffe ich es dieses Jahr noch mal hin zu fahren. Warst du eigentlich auch in tel aviv?

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    • Ricarda

      27. Februar 2019 um 7:51

      Ja es ist wirklich mit keiner anderen Stadt zu vergleichen! Tel Aviv haben wir nicht gemacht, das ist aber auch die Stadt wo ich denke, dass ich da am ehesten mal entspannt alleine hin kann. :)

      Antworten

  3. Sonja Nachtigal

    26. Februar 2019 um 20:08

    Liebe Ricarda,
    Du machst mir richtig Lust auf Israel. Ich mag Orte mit Geschichte und echtem Lebens sehr gern. So wie Du es beschreibst, stelle ich es mir auch vor. Ich glaube auch, das das Gefühl, wenn man da ist, unbeschreiblich sein wird. Irgendwie, der Anfang der Geschichte und die Gegenwart, Widersprüche, Glaube, Liebe und alles gleichzeitig. Dein Bericht ist super schön und Deine Bilder gefallen mir sehr. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil. Alles Liebe Sonja

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  4. Moni

    26. Februar 2019 um 20:13

    Wow ? Ricarda ! Wundervolle Bilder, du kannst dich wirklich glücklich schätzen diese wertvollen Dinge erleben und sehen zu können! So viel Ausdruck in den Bildern ☺️

    Antworten

  5. Ulrike

    26. Februar 2019 um 20:38

    Wow – sehr eindrucksvoll! Ich freue mich auf mehr Berichte ….und: sehr sehr schöne, interessante Fotos, die all das rüberbringen, was du in Worten beschrieben hast!

    Antworten

  6. Ira

    27. Februar 2019 um 0:32

    Liebe Ricarda,
    bielen Dank das Du uns an deinem spannenden Leben und deinen tollen Reisen teilhaben lässt. Ich wollte im Alter von 15 Jahren an einem Schüleraustausch mit Israel teilnehmen. Wir haben uns Monate vorher schon getroffen, uns informiert und viel über Land und Leute gelernt, leider ist der Austausch von israelischer Seite kurzfristig abgesagt worden. Im Jahr darauf hatte ich eine Ausbildung begonnen und mein Chef hat mir keinen Urlaub gegeben. Ich war bis heute nicht in Israel, aber die Faszination ist geblieben. Vielen Dank für deine tollen Fotos, das fühlt sich an als währe ich dabei gewesen.
    Liebe Grüße, Ira

    Antworten

    • Ricarda

      27. Februar 2019 um 7:50

      Ach wie schade, dass es damals nicht geklappt hat!

      Antworten

  7. Katja

    27. Februar 2019 um 5:48

    Wow …. schöner Text….aber zu kurz….tolle Bilder Ricarda….

    Antworten

  8. Dani

    27. Februar 2019 um 7:41

    Wow Ricarda, Wahnsinns Bilder und ein toller Bericht. Hatte Gänsehaut.

    Antworten

  9. Tanja

    27. Februar 2019 um 7:55

    Wunderschöne Fotos und sehr schöner Bericht.. LG Tanja

    Antworten

  10. Silke

    27. Februar 2019 um 8:07

    Liebe Ricarda
    wenn du schreibst , möchte man danach selber dieses Land bereisen.
    Du hast ein tolles Auge für Details.
    Übrigens gehts für mich dieses Jahr noch nach Marakesch und in die Wüste.

    Antworten

    • Ricarda

      27. Februar 2019 um 13:49

      Ach wie cool! Ganz viel Spaß!

      Antworten

  11. Jens

    27. Februar 2019 um 14:05

    Hey Ginny,

    wow, die Bilder sind richtig gut! Tolle fotografische Entwicklung seit Vietnam, gefällt mir!

    LG, Jens

    Antworten

    • Ricarda

      27. Februar 2019 um 15:22

      Ach Jens, vielen Dank für dieses Kompliment, das freut mich sehr! Hoffe Dir gehts gut :)

      Antworten

  12. Karin

    28. Februar 2019 um 20:11

    Liebe Ricarda,
    ich kann mich nur anschließen an all die dankenden und lobenden Kommentare. Hab vielen lieben Dank für deinen Bericht ♥
    Ich konnte die von dir beschriebenen Eindrücke und Gefühle so gut mit- und nachempfinden, die ich dort auch immer wieder erleben darf, wann immer ich dort bin. Davon zehre ich dann immer bis zum nächsten Mal…

    Lieber Gruß
    Karin

    Antworten

  13. Beate Backhaus

    28. Februar 2019 um 22:46

    Hallo Ricarda,
    ich möchte dieses unbedngt nach Israel (Jordanien, Palästina) reisen. Bislang bin ich alleinreisend. Ich habe verschiedene Organisationen mit Reisegruppen angefragt: Thematisch orientiert, ggf viel zu teuer.
    Wie bist Du gereist?
    Viele Grüße, Bea

    Antworten

    • Ricarda

      1. März 2019 um 9:18

      Mit dem Stilpiraten, ist oben auch verlinkt.

      Antworten

  14. Lila

    1. März 2019 um 8:50

    Ich bin seit Jahren immer wieder in Israel. Zuerst mit etwas mulmigem Gefühl (wie fühlt man sich als Deutsche in Israel, was für Emotionen schlagen einem da entgegen?) , als wir von Freunden zu deren Hochzeit eingeladen wurden. Mittlerweile haben wir viele Freunde dort und werden mit offenen Armen empfangen.
    Ich habe mich selten irgendwo so sicher gefühlt – und so zuhause…..
    Wir sind meist irgendwie outdoormässig unterwegs, wandern, mountainbiken….
    Man hat tatsächlich das Gefühl, immer über „Geschichte“ zu stolpern, egal, wo man gerade ist.
    Deine tollen Fotos fangen viel des Lebensgefühls ein, Israel ist bunt und fröhlich, auch wenn Hardliner der verschiedenen Religionen das bisweilen anders sehen…..
    Freue mich schon auf die weiteren Fotos deiner Reise.
    LG Lila

    Antworten

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