Camperumbau, DIY

Camper Umbau Teil 2 – Die Vorbereitung: Putzen und das Thema Rostschutz

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Im ersten Teil zum Camperumbau habe ich euch unseren Sprinter vorgestellt, erzählt was wir alles machen wollen und wie der Grundriss aussehen soll.

Nun ging es endlich ans Machen!

Zunächst werden alle Seitenverkleidungen abgenommen. Das ging mit einem Akkubohrer super schnell und war in ca. 20 Minuten bei uns erledigt und damit ein echtes Erfolgserlebnis.
Auch die Bodenplatte wurde rausgenommen, obwohl sie noch total in Ordnung war. Dass wir sie trotzdem herausgenommen haben, hatte mehrere Gründe:
– Zum einen war die eingebaute Platte wirklich super schwer, unsere selbsteingebaute ist da deutlich leichter und wir sparen somit Gewicht.
– Auch wenn man die eingebaute Platte behalten will, sollte man – wenn die Platte geschraubt und nicht geklebt ist – sie einmal rausnehmen um zu schauen, wie es unter der Platte aussieht.

Die Trennwand soll zwar auch ersetzt werden, aber die haben wir zunächst noch drinnen gelassen, damit der erste Dreck und Staub sich nicht im Fahrerhaus verteilt.

Danach ging es erst einmal ans Putzen, was selbst auf so kleinem Raum ganz schön viel Arbeit ist und einige Stunden zu zweit in Anspruch nimmt. Auch wenn unser Sprinter ziemlich gut aussah, waren unter der Bodenplatte doch einige kleinere Roststellen, die dringend behandelt werden mussten, bevor wir weitermachen können. Beim Putzen konnten wir dann sehen, was richtiger Rost und was nur Flugrost war, den man schnell abwischen konnte.
Ich denke der Rost kam daher, dass unser Wagen vorher zum Austausch von Werbeplakaten genutzt wurde und so auch mal Feuchtigkeit mit in den Wagen getragen wurde. Die Bodenplatte ist natürlich an den Seiten nicht zu 100% dicht, sodass Wasser unter die Platte laufen konnte und dort in den Vertiefungen stehen konnte. Ein Blick unter die Platte lohnt sich also in jedem Fall!

Das Putzen war allerdings nicht ganz so einfach wie gedacht, mit einem normalen Lappen kamen wir nicht weit. Zunächst haben wir es mit einer Bürste mit weichen Borsten auf den Akkubohrer gemacht, danach mit der Schleifmaschine, wo ein weicher Aufsatz mit Polierpaste drauf war (hier muss man vorsichtig sein, dass man nicht zu viel Paste nimmt) und dann noch mal mit einem Tuch und Reiniger. Was für eine Arbeit!

Ansonsten sah der Sprinter aber ganz gut aus und wir mussten nicht so viele Stellen an den Seiten oder an der Decke behandeln.

Im Anschluss wurde der Rost von uns entfernt, was wir zunächst mit unterschiedlichen Methoden erfolglos probiert haben. Am Ende haben wir es maschinell gemacht mit dem Akkubohrer und einem Drahtaufsatz und solange geschliffen, bis der Rost weg war und nur noch das blanke Metall zu sehen war. Im Anschluss darf man den Boden wieder putzen, damit alles sauber ist und man ganz genau sehen kann, welche Stellen nun behandelt werden müssen.

Zum Thema Rostschutz gibt es etliche Meinungen im Internet und welche am Ende die beste ist – ehrlich gesagt, ich glaube da gibt es nicht DIE Lösung. Wir haben es so gemacht – zunächst haben wir die Stellen mit Rostumwandler behandelt, nachdem dieser getrocknet war, gab es noch eine Schicht Rostversiegelung, bevor dann die Grundierung drauf kamen und am Ende noch Chassislack.

Das ganze zog sich ziemlich, da sie Trockenzeiten teilweise 24 Stunden betragen, bevor ein neuer Anstrich rüber darf. Normalerweise nehme ich es mit solchen Angaben nicht so genau, aber bei dem Thema habe ich mich lieber an die Empfehlungen gehalten.

Ganz wichtig ist, dass man dabei einen ordentlichen Atemschutz trägt, und damit meine ich nicht diese dünnen einmal Dinger! Ich habe beim ersten Mal das nicht gemacht und nach 20 Minuten auf so engen Raum und bei einer ordentlichen Wärme war mir schlecht, schwindelig und ich habe Sterne gesehen. Den Fehler könnt ihr einfach vermeiden.

Im Anschluss sah unser Boden ziemlich wüst aus, weil man bei jeder Farbschicht gefühlt ein bisschen großzügiger wird. :) Aber nicht so schlimm, Hauptsache unser Camper rostet nicht so schnell!

Aber nicht nur von innen soll der Wagen vor Rost geschützt sein, gerade der Unterboden ist extrem anfällig für Rost und verdient Aufmerksamkeit. Wir haben für den kompletten Hohlraum- und Unterbodenschutz Korrisonsschutzfett verwendet. Dies wird unter anderem auch bei Oldtimern verwendet und kann nicht nur in einer Werkstatt, sondern auch selber aufgetragen werden, wobei das bei uns mein Freund gemacht hat, ich hatte doch etwas mehr Respekt davor mich mit 120 Grad heißen Fett unters Auto zu legen. Laut Henrik ging das aber erstaunlich gut, nur das Zeug klebt hinterher auch noch ziemlich doll, was aber auch so sein soll.

An diesem Punkt habe ich bereits gemerkt, dass das Projekt Camperumbau wohl doch ein wenig zeitintensiver werden wird als am Anfang gedacht, einfach weil immer noch kleinere oder größere Sachen dazwischen kommen oder am Ende länger dauern als gedacht.

Ich hätte zum Beispiel nicht gedacht, dass die Themen Vorbehandlung und Rostschutz so ausführlich werden – gerade weil ich die Aufgaben nicht so spannend finde und man noch nicht wirklich sieht, dass etwas passiert, es bleibt erst einmal ein nacktes Auto. :)

Nächstes Mal gehts dann um das Thema Isolierung und was für eine Bodenplatte wir genommen haben.

Liebste Grüße,
Ricarda

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15 Kommentare
  1. Claudia

    19. September 2018 um 6:28

    Da habt ihr Euch einiges vorgenommen! Aber, ich denke, die Arbeit wird sich am Ende gelohnt haben!
    Ich wünsche Dir einen schönen und freundlichen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße,Claudia ♥

    Antworten

    • Ricarda

      19. September 2018 um 9:42

      Ich danke Dir Claudia! Oh ja, das merke ich so langsam auch, was für uns da alles vorgenommen haben. Aber ist auch cool muss ich sagen. :)

      Antworten

  2. Christina

    19. September 2018 um 17:47

    Freue mich schon sehr auf das Endergebnis??

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  3. jasmin.schneider1985

    20. September 2018 um 12:53

    Wir bauen momentan einen t4 um. Eigentlich wollten wir nächsten Monat schon mal eine kleine Tour damit machen, das war aber wohl doch zu schnell gedacht ? man wundert sich doch jedes mal wieder, wie sehr man sich bei so tüddelkrams doch zeitlich verschätzen kann. Und dann haben wir ihn jetzt schon seit zwei laaaange Wochen schon in der Werkstatt stehen für neue Fenster…? Da haben wir uns einfach nicht selber dran getraut
    ..
    Unser kleiner heißt übrigens Rübezahl. Hat euer großer auch schon einen Namen und einen schicken Logosticker zum Teilen? Die müsste ich doch eigentlich bei deiner Schwester in Auftrag geben können, oder??

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    • Ricarda

      20. September 2018 um 14:45

      Ah wie cool! Einen Namen hat er leider immer noch nicht – ganz doof! :)
      Oh ja, vor allem so Sachen wo man denkt „mal eben schnell“ – hahahaha. Nichts da. :) Und andere Sachen gehen dann schneller zum Glück.
      Oh ja Fenster – die werden wir nächste Woche einbauen, wenn sie denn mal endlich kommen.
      Viel Erfolg euch weiterhin :)

      Antworten

  4. Birger

    2. Oktober 2018 um 20:52

    Hi, wir haben ebenfalls vor 2 Jahren einen Sprinter L2H2 zum Wohni umgebaut. Hilde heißt die Gute und wir lieben Sie ;) Da ich eben gelesen habe das ihr euch als nächstes an die Planung der Bodenplatte und der Isolierung macht, empfehle ich euch dringend auch den Boden zu isolieren. Wir haben es damals nicht gemacht um nichts von der Stehhöhe zu verlieren. Ja ich will jetzt nicht sagen das wir es bitterböse bereuen, aber wenn es morgens etwas Fußkalt ist oder im Herbst die Kälte von unter heraufsteigt dann ja dann …..

    Viel Spaß und viel Erfolg wenn ihr noch Tips benötigt melde Dich.

    LG Birger

    Antworten

    • Ricarda

      4. Oktober 2018 um 8:54

      Vielen Dank Birger! Mittlerweile sind wir zum Glück schon deutlich weiter und haben auch den Boden gedämmt. :)

      Antworten

  5. Jan Haase

    11. Oktober 2018 um 23:04

    Hi,
    bin eben erst auf diesen Blog gestoßen. Ich bin diesen Sprinter einige Jahre gefahren. Nachdem ich da drauf gesetzt wurde, hieß er für mich Moby Dick. Ansonsten: Respekt für die Akribie Eurer Arbeit!

    Antworten

    • Ricarda

      12. Oktober 2018 um 9:06

      Cooler Name. Danke Dir :)

      Antworten

  6. Philipp Nestler

    26. November 2018 um 18:57

    Hi, ich möchte mir nächstes Jahr ebenfalls einen Sprinter selber ausbauen.
    Derzeit habe ich einen VW T5 Multivan mit Dachzelt und für den Urlaub kommen die Sitze raus und die selber gebauten Möbel rein. Diese Variante ist mir aber auf Dauer zu klein.
    Für die Verkleidung möchte ich das Cargoclips Grundsystem (www.cargoclips.cc) einbauen lassen. Dann kann ich meine Möbel selbst dazu gestalten und bei Bedarf auch herausnehmen.
    Dennoch bin ich auf euer Ergebnis gespannt.

    Liebe Grüße
    Philipp

    Antworten

  7. derschrauber

    20. Juli 2019 um 11:59

    Hey super Beitrag! Bin gespannt, wie der Camper am Ende aussieht :D Super wie ihr das Rostschutzmittel auch beachtet :) Weiter so

    LG

    Antworten

  8. Bodo

    30. April 2020 um 21:04

    Hallo Ricarda,
    Habe eure Seite erst jetzt entdeckt, seit letzter Woche einen Sprinter 519, L2,H2, hinten Zwilling, 5t, abgelastet, keine Fenster, Einzeldrehsitze.
    Zum Boden: Es sieht so aus, als ob zwischen der Bodenplatte und dem Armaflex Hohlräume sind; die Bodenplatte liegt also nicht flächig auf… Das ginge nur, wenn man Kanthölzer in unterschiedlicher Stärke verlegen würde – habt ihr ds bewusst nicht gemacht? Jemand riet mir, zwischen Armaflex und Platte noch Styrodur zu verlegen – würdet ihr das heute machen?
    Beste Grüße!Bodo

    Antworten

    • Ricarda

      30. April 2020 um 23:44

      Sehr cool, Glückwunsch. :)
      Schau mal im nächsten Beitrag dazu, da sieht man die Kanthölzer. Ohne würde ich es definitiv nicht machen.

      Antworten

  9. Silke

    9. August 2020 um 17:02

    Hallo darf ich fragen wie dein Sprinter von unten ausschaut?
    Wir haben uns dieses Jahr einen Sprinter gekauft, nach dem der Kärcher seinen Job beendet hatte. Da wollte ich nur noch weinen und alles verkaufen. Aber diesen Gedanken haben wir ganz schnell wieder verworfen. In die Hände gespuckt und weiter geschmirgelt.

    Antworten

    • Ricarda

      10. August 2020 um 9:42

      Der sah ganz gut aus. Rostschutz wurde im Anschluss noch drauf gemacht.
      Alles Gute mit eurem Camper!

      Antworten

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