2015ohneShoppen, Mein Leben, Privates

#2015ohneshoppen – Shoppen ist für mich kein Hobby mehr

Hello ihr Lieben,

viel zu lange ist mein letzter Bericht zum Thema #2015ohneshoppen schon her. Wer sich erinnern mag, worum es mir dabei geht, findet hier die Anfänge zu dem Thema und hier den letzten Zwischenstand.

Ende Januar startete mein Projekt und fast 3/4 des Jahres ist nun um. Ursprünglich wollte ich öfter von dem Projekt berichten, von den Schattenseiten, den Schwierigkeiten und Versuchungen.

Aber ehrlich gesagt, in der Regel gibt es keins der oben genannten Probleme. Eine Sache, die ich mir nie und nimmer so vorgestellt hätte!

Wie ihr wisst, bin ich ein typisches Beispiel für unsere Konsumgesellschaft. Und hey, ich mag Konsum immer noch, gar keine Frage! Aber die Sichtweise verschiebt sich. Natürlich auch durchs selber nähen.

Ganz besonders beeindruckt hat mich allerdings vor ein paar Wochen die Ausstellung Fast Fashion in Hamburg (leider ist sie bereits zu Ende, aber ab Dezember wird sie in Dresden vorgesetzt. Ich hoffe sehr, dass weitere Städte folgen werden!). Es war ein Sonntagnachmittag und ich hatte Lust für ein paar Stunden alleine ins Museum zu gehen (ha! Ein Satz den ich noch nie geschrieben habe).

Als ich wieder aus der Ausstellung raus kam, war ich sehr bewegt und aufgewühlt und die Ausstellung klang noch lange in mir nach. Mehr als einmal musste ich mir das ein oder andere Tränchen wegwischen, weil ich mich einfach so sehr geschämt habe, wie gedankenlos wir in der westlichen Welt mit vielen Dingen umgehen, einfach weil sie uns „weit weg“ erscheinen. Die Ausstellung war einfach großartig und auf gewisse Art und Weise präsentierte sie die Sicht der Dinge völlig neutral und unaufgeregt. Viele Seiten der Kleidungsindustrie wurden dargestellt, neutrale Fakten, Schautafeln und Bilder, Filmsequenzen aus Bangladesch und Afrika gezeigt, daneben Tiervideos aus Amerika und Australien (ich werde nie wieder etwas mit Angorawolle kaufen!) und auf der anderen Seite des Raumes Videos von jungen Teenagern, die Haul-Videos veröffentlichen (Videos, wo ihre Shoppingbeute präsentiert wird).

Die Haul-Videos waren es, die mich wahrscheinlich am meisten erschütterst haben. Auch, weil sie mir mein eigenes Verhalten vor wenigen Jahren – überspitzt – vor Augen gehalten haben. Da sitzen Teenies, die sich dabei filmen, wie sie 3 dicke Tüten von einer einzigen Shoppingtour auspacken, und für alles zusammen nur 120 Euro bezahlt haben. Keine Ahnung wofür sie diese Hose braucht, aber sie hat nur 9 Euro gekostet. Hier das Top, das musste sie unbedingt haben, obwohl sie genau so eins in der Farbe schon im Schrank hat, aber es gab 2 zum Preis von 1 und für 2,50 Euro muss man das ja mitnehmen. Oh was ist denn noch in der Tüte? Ach ja die Winterjacke für 25 Euro, die hätte er ja schon wieder ganz vergessen, aber die musste noch mit, immerhin kann man davon immer noch eine mehr gebrauchen.

Solche Videos gibt es tausende auf YouTube. Auch ich bin früher mit meinen Mädels extra nach Bremen zu Pri*mark gefahren, um shoppen zu gehen. Weil es ja so günstig ist.

Natürlich weiß ich, dass ein Jahr ohne Kleidung zu kaufen das andere Extrem ist. Und mir ist auch völlig klar, dass nicht jeder alle Kleidung selber nähen kann (wer das schafft, mein Respekt!) und will. Auch sage ich nicht, dass kein Mensch mehr bei den Billigläden einkaufen gehen soll. Teure Markenartikel werden oft auch nicht viel besser hergestellt, das ist auch klar.
Letztens hatte ich hier einen Katalog auf meinem Küchentresen liegen und war so kurz davor, online etwas zu bestellen. Die Katalogbilder sahen aber auch verlockend aus!

Wie bei allen Sachen kommt es auf das richtige Verhältnis an. Wenn ich nächstes Jahr an 8 von 10 Kleidungsstücken vorbei gehen kann, anstatt wie früher an… 3 von 10, dann finde ich das für den Anfang okay. Ich werde versuchen mich mehr über nachhaltige Mode, über die verschiedenen Zertifikate und co zu informieren und informiere auch gerne auf dem Blog darüber. Denn das finde ich immer noch sehr schwer. Welche Marken kann man überhaupt kaufen, ohne nur den Konzernen Gutes zu tun, sondern auch den Arbeitern einen fairen Lohn zu ermöglichen. Auf den Internetseiten findet man bei den meisten nichts dazu! Wobei mir klar ist, dass „fair“ ein schwieriger Begriff ist. Aber auch in die Thematik möchte ich mich tiefer einarbeiten.

Zu einem Zwischenstand gehören auch Bilder. Ich hatte euch hier einen Einblick in meinen Kleiderschrank gegeben. Könnt ihr euch an mein System mit dem Bändchen erinnern? Alles was ich dieses Jahr bereits getragen habe kommt links vom Bändchen auf die Stange, alles andere rechts davon und wird am Ende des Jahres ungesehen aussortiert/gespendet/verkauft.

Hier Bilder nach 9 Monaten.

IMG_6471IMG_6474 IMG_6472

Alles was man auf dem Bild mit der Tür zu sehen kann, habe ich dieses Jahr noch nicht getragen.Ich bin gespannt, wie es Ende des Jahres aussieht, ich befürchte nicht viel anders. Ich berichte.

Macht ihr noch mit? Verlinkt gern unter dem Beitrag eure Blogbeiträge oder Bilder.
Wenn ihr Modelabel kennt, die nachhaltig produzieren und wo man weiß, wo die Kleidung hergestellt wird, freue ich mich auch sehr, wenn wir hier unter dem Post eine kleine Liste anfertigen. Also immer her mit den Namen :)

Liebste Grüße,

Ricarda

P.S. Ich habe für die Hochzeit meiner besten Freundin ein Kleid gekauft. Es gab keinen Stoff im passenden Ton, sodass ich mir selber eins hätte nähen können. So ganz vorhersehen kann man so ein Jahr nun mal nicht.

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33 Kommentare
  1. Pe-Twin-kel

    4. November 2015 um 11:14

    Liebe Ricarda,
    die Ausstellung hört sich sehr gut an, ich hoffe doch, dass sie in mehrere Städte kommt. Ich habe dieses Jahr nur für mich auch ausgemacht, wenig bzw. nur was ich brauche und das waren leider Jeans, und die habe ich ersteigert, zu kaufen. Bin auf deine zukünftigen Beiträge gespannt. Es gibt so vieles was man besser machen könnte/ sollte, ich habe dieses Jahr mit den Haushaltsreinigern angefangen. Umweltbewusst heisst also dieses Jahr. Shoppen tue ich eh nicht gerne. Ich wünsche noch viel Erfolg, das Zickzackteil solltest du anziehen, da sieht schon der Stoff so toll aus.
    ganz liebe Grüße aus dem Süden,
    Petra

    Antworten

  2. Angel of Berlin

    4. November 2015 um 11:59

    Es ist schon irgendwie krank wieviel wir konsumieren und dass wir shoppen sogar als Hobby bezeichnen. Ich versuche auch beim Shopping mehr zu überlegen. Außerdem trage ich z.b. Kleidung aus der Familie auf. Auch etwas was früher total verpönt war. Ein Blog der sich mit fair fashion beschäftigt ist übrigens http://atleastblog.com dort findest du bestimmt ein paar Labels

    Antworten

  3. Susanne

    4. November 2015 um 12:07

    Hej Ricarda,

    ich recherchiere seit ein paar Monaten konsequent und berichte darüber auf meinem Blog. Für mich kaufe ich mittlerweile gut 80% fair. Ein paar Online Läden mit fair hergestellten Labels findest du hier
    http://mami-made.blogspot.co.at/2015/05/this-is-not-okay-7-wo-kann-man-noch.html

    Schau‘ dir das mal an.
    Die Jeans werde ich demnächst probieren. Da könnte ich noch eine vertragen (Anmerkung: ich habe 1 Paar Jeans).
    GLG
    Susanne

    Antworten

  4. claudi

    4. November 2015 um 12:18

    hi ricarda, das ist eine wundervolle idee und ich habe dein projekt schon länger verfolgt. passend dazu ging ja nun der this is not okay katalog online. da bist du doch auch dabei glaube ich. ich habe da auf jeden fall mitgemacht und kann mir gut vorstellen, dass ich dein projekt für mich in 2016 angehen werde. aber wie machst du das mit dingen wie schlüppis, bh´s und socken? ich hab noch nie bh´s genäht und socken find ich echt friemelig (schäm). auf jeden fall ein tolles projekt von dir. liebste grüße claudi

    Antworten

    • Ricarda

      4. November 2015 um 16:31

      Das gehört wohl zu en Teilen, die ich auch nie nähen würde und aktuell auch mehr als genug habe :) Aber auch da werde ich mal auf die Beute nach guten Unternehmen gehen :)

      Antworten

      • Poppy Bumbleroot

        4. November 2015 um 19:24

        Hab ich selbst noch nicht bestellt, aber Grundstoff.net hat BHs und Unterwäsche auch im Shop.

        Antworten

    • Poppy Bumbleroot

      4. November 2015 um 19:27

      Wie sieht das eigentlich mit fair produziertem Stoff aus? Selbstgenäht ist ja nicht gleich fair produziert, wenn der Stoff unter schlechten Arbeitsbedingungen hergestellt wird.

      Antworten

      • Ricarda

        4. November 2015 um 23:20

        Da muss man natürlich auch ein bisschen gucken. GOTS ist auf jeden Fall immer eine gute Wahl bei Stoffen. Und bei den Eigenkreationen von afsm weiß ich persönlich natürlich auch, dass die aus Europa kommen :)

        Antworten

  5. Poppy Bumbleroot

    4. November 2015 um 12:43

    Hi!
    Ich finde die Aktion super und finde sehr spannend, wie du darüber berichtest! Vielen Dank dafür!
    Die Idee mit dem Bändchen hab ich mir von dir geklaut. Auch wenn ich nicht an der Aktion mitmache, finde ich es trotzdem interessant zu sehen, welche Kleidungsstücke ich eigentlich nicht anziehe und dann auch weggeben werden können.
    Was das Shopping angeht habe ich mittlerweile ein paar Shops und Marken gefunden, bei denen ich ein gutes Gefühl habe was Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit angeht, die mir gefallen und ich sie deswegen auch gerne trage, und die trotzdem bezahlbar sind.
    Basics kaufe ich bei grundstoff.net. Da gibt es für T-Shirts und Longsleeves oft auch 3er-Packs, die echt günstig sind, die Sachen sind aber alle trotzdem GOTS-zertifiziert.
    Schicke, ausgefallene Sachen gibt es bei Blutsgeschwister.de. Die sind erst seit kurzem Teil der Fair-Wear-Foundation, da gibt es also noch Spielraum nach oben, aber sie sind auf einem sehr guten Weg soweit ich das beurteilen kann. Die Sachen sind etwas preis-intensiver, aber auch da gibt es regelmäßig Sales und von früheren Kollektionen bekommt man immer mal wieder irgendwo ein gutes Angebot im Internet.
    Ebenfalls Teil der Fair-Wear-Foundation und GOTS-zertifiziert sind die Sachen von armedangels. Auch hier kann man bei Sales gutes Geld sparen.
    Was echt schwierig ist, sind Schuhe. Eine echte Alternative zu den Allstar-Chucks sind die Chucks von Ethletics (gibts auch bei Grundstoff.net) und kosten ungefähr genausoviel. Sommerschuhe gibt es sehr schöne bei Grundstoff.net, aber Winterschuhe sind für mich persönlich echt schwierig zu finden.
    Ebenfalls ganz persönlich schwierig sind für mich Hosen. Das liegt vor allem daran, dass ich weit entfernt von der Miss-Average-Figur bin und ich bei der Suche nach Hosen von der Stange immer Probleme habe egal ob von einer „fairen“ Marke oder nicht.

    Ich würde gern noch einen weiteren Punkt aufnehmen: MakeUp. Auch da steckt eine große Industrie dahinter mit schlechten Arbeitsbedingungen und von Tierversuchen fange ich erst gar nicht an. Ich kaufe mittlerweile alles bei TheBodyShop. Duschgel und Shampoo sind zwar teurer als die Supermarkt-Sachen, aber gerade beim Schminkzeug sind die Preise durchaus mit denen anderer Marken vergleichbar.

    So, das war jetzt ne Menge Senf von mir. Ich bin weiterhin gespannt, was du so über das Thema insgesamt berichtest!

    Beste Grüße
    Poppy

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  6. Tante Sasa

    4. November 2015 um 13:18

    Hallo Ricarda!
    Hast du schon mal von Green Bomb gehört?
    Das ist ein nachhaltiges Modelabel. Sie designen, bedrucken und vertreiben verschiedene Oberteile mit schlichten bis witzigen Motiven. Die Farbe ist auch ökologisch, was wohl das schwerste an dem ganzen Projekt ist. Sie haben auch schon mehrfach an der ökologischen Fashion Week in Berlin teilgenommen.
    Viel Spaß beim stöbern
    Lg Sabine

    Antworten

  7. Katrin

    4. November 2015 um 14:28

    Ich kann das Augsburger Label Manomama (ww.manomama.de) nur empfehlen. Sie produzieren alles in Deutschland und nur aus wirklich 100% Öko-Materialien. Laut EU-Verordnung muss nämlich z.B. ein Stoff nur zu 70% aus ökologisch erzeugtem Material sein, damit er sich Bio nennen darf. Außerdem erhält die Produktion in Deutschland die Wertschöpfungskette und man kann sich sicher sein, dass die Klamotten nicht in Bangladesh von ausgebeuteten Frauen unter miesesten Bedingungen hergestellt wurden. Und schick sind die Sachen auch noch!

    Antworten

  8. Bine

    4. November 2015 um 16:06

    Ich finde dein Vorhaben sehr gut, ich selbst versuche auch mich so nachhaltig wie möglich zu kleiden (faire Mode, second hand…) Ich kann dir eine Marke empfehlen, die du dir vielleicht mal ansehen kannst. ‚Manomama‘ wurde von einer absoluten Idealistin gegründet. Ich war selbst schon in der Produktion in Augsburg und für einen Laien wirkte es alles sehr transparent.

    Grüße

    Antworten

  9. Jasmin

    4. November 2015 um 16:27

    Was für eine tolle Aktion. Ich hoffe die Ausstellung von der du berichtest hast kommt auch noch in meine Nähe. Das sollte man sich bei jedem Klamottenkauf wirklich vor Augen halten wie produziert wurde.

    Antworten

  10. Kia

    4. November 2015 um 17:47

    Hallo liebe Ricarda,

    ich hatte vor ein paar Monaten deinen ersten Post zum Thema „ohneshoppen“gelesen und habe mir auch so meine Gedanken dazu gemacht.
    Neulich begannen dann ein paar Mädels via Instagram sowas mit dem Thema Kosmetik zu beginnen.
    Allgemein sich mal bewusster über Einkäufe, egal ob Make Up oder Kleidung, Gedanken zu machen finde ich wirklich gut. Manches hat eben so gekauft, weil es z.B. günstig war etc.
    Also habe ich mal mein Make Up Schrank und Kleiderschrank auf den Kopf gestellt und Sachen aussortiert die ich nicht mehr trage.
    Das hat auch irgendwie Spaß gemacht, denn vllt. freut sich jemand anderes ja darüber. :-)
    Bei meinen letzten Einkäufen habe ich mir des Öfteren dann die Frage gestellt: „Brauche das wirklich? Wie oft nutze ich das? Habe ich nicht sowas schon in der Art?“
    Und so manches was ich sonst vllt. aus „Gewohnheit“ gekauft hätte ist dann im Geschäft geblieben. (Außer der Starbucks Elch Becher, also der musste wirklich mit ;-)

    Viele Grüße aus Lüneburg
    Kia

    Antworten

  11. Nina

    4. November 2015 um 19:58

    Liebe Ricarda,

    es ist schon schokierend das man in unser westlichen Welt einfach alles, zu jeder Zeit und im Überfluss haben kann. Auch finde ich es schlimm das es keinen Unterschied macht ob ich nun zu Pri+++ark oder H+++go B++ss gehe…die Herstellung ist unter gleichen , schrecklichen, Bedingungen erfolgt.
    Ganz ehrlich ich mag Klamotten, ich mag shoppen (auch wenn ich es mir manchmal in dem Moment eigentlich nicht leisten kann) und ich stehe auch auf Schnäppchen, weil ich mich gerne hübsch anziehe…mein Hauptshoppingtempel *TK++++AXX*

    Wenn ich manchmal meiner Mama zuhöre wenn Sie erzählt wie sie damals in der DDR alles selbstgenäht haben und sich exakt an jedes Teil erinnert was sie damals hatte…sehr beeindruckend.

    Eine Lösung für dieses Dilemma habe ich noch nicht gefunden, aber ich finde deinen Selbstversuch sehr inspirierend. Ich habe vor kurzem eine Aufräumaktion alla `Magic Cleaning` durchgeführt und die 3 Müllsäcke voller Klamotten bisher keine Sekunde vermisst….Das sagt doch einiges…

    Ich möchte gerne mehr Bekleidung für mich nähen, aber das braucht natürlich Zeit, Übung und ein gewisses Händchen bei der Materialwahl…+++

    Bin gespannt wie es bei dir weiter geht und danke nochmal für den Denkanstoß.

    Einen schönen Abend,

    Nina

    Antworten

  12. Ingrid

    4. November 2015 um 21:06

    Hallo Ricarda,
    kennst Du wegreen.de. Dort kannst Du Dir Bewertungen zu vielen Marken anzeigen lassen. Es gibt auch einen Filter für Amazon – hier wird dann beim Öffnen der Produkte die jeweilige Bewertung angezeigt.
    LG

    Antworten

  13. Ani Lorak

    5. November 2015 um 8:28

    HAllo, toller Kommentar – hatte zunächst die 5 von 2015 als S gesehen (Smartphone – hihi) das führte dann zu „Sohneshoppen“ und ich hatte erst Sonne und dann Knoten da Rechtschreibfehler…
    Ja – wie war. Ich bewundere Deine Konsequenz. Sicher die Hälfte meines Kleiderschrankes trage ich nicht. Kann mich noch nicht (auch nach Jahren nicht) davon verabschieben, dass einiges zu klein ist… Sollte ich aber, ich weiss! Ich versuche auch, mich zu reduzieren. Nähe momentan viel für meine Tochter und kann mich nicht freisprechen vom Kaufen. Sollte mich mit dem Thema mehr beschäftigen, bemühe mich. Jeder Schritt ist der in die richtige Richtung ob bei Kleidung, Lebensmittel etc. Konsum macht Spass, keine Frage. Ich freue mich auch daran, aber vielleicht muss es nicht immer für einen selbst sein?Vielleicht kann man es selbst nicht gebrauchen, aber jemand anders?! Danke für den Anstoß der Diskussion!

    Antworten

  14. Lisa

    5. November 2015 um 10:13

    Ich muss dir jetzt erst mal sagen wie toll ich das von dir finde! Wenn ich mir deinen Kleiderschrank ansehe dann fällt sofort auf welchen wandel du gemacht hast und ich kann total nachvollziehen wie du dich nach dem Museum gefühlt hast. Man fragt sich dann immer warum man nicht mal früher darüber nach gedacht hat und warum es immer noch soviel ignorieren. Ich kann das Wort billig langsam nicht mehr hören. Grade in Mütterforen kommt immer wieder die frage auf wo es dies und jenes ganz ganz günstig gibt. Seit dem ich selber nähe überkommt mich jedes mal so ein merkwürdiges Gefühl wenn ich in der Stadt wieder an Läden vorbei gehe die draußen schon mit ihren Hosen für 5€ werben. Wenn man statt 5 Kleidungsstücke lieber eins kauft welchen fair gehandelt und hergestellt wurde gibt man das selbe Geld aus und hat auch einen übersichtlicheren Kleiderschrank. Ich hoffe das sich einige deine BlogleserInnen ein Vorbild an dir nehmen und sich von deinem Treiben anstecken lassen. Mach weiter so, es motiviert mich an das gute im Menschen zu glauben und gibt mir Hoffnung das irgendwann doch nochmal alle auf den trichter kommen das es uns alle angeht was auf der Welt geschiet

    Antworten

  15. HanKa handmade

    5. November 2015 um 16:11

    Schön, dass sich gefühlt immer mehr Leute Gedanken um ihr Konsumverhalten machen.

    Ich bestelle online bei Maas Naturwaren oder Hess Natur. Letztere haben auch eine etwas größere Schuhauswahl aus chromfrei gegerbtem Leder. Beide Anbieter haben auch einige Läden in div. Städten.
    Bei den Produkten steht meistens drunter, woher die Materialien kommen und wo sie produziert wurden.

    Habe selber ein paar neue Labels hier gelesen und werde mich da direkt mal „schlau“ machen. Danke!

    Wenn das „fair“-Gefühl beim Shoppen dabei ist, macht das auch richtig Spaß, selbst wenn es dann nur ein paar wenige Teile werden. Dafür schätzt man sie mehr, wie das bei selbstgenähten Sachen auch ist ;-) – die Erfahrung habe ich auf jeden Fall gemacht.

    LG

    Antworten

  16. Danni

    6. November 2015 um 7:30

    Hallo.
    Ich finde dke Idee spitze und mag Menschen sowieso gerne leide, die Dinge hinterfragen und für sich Konsequenzen ziehen.
    Für mich ist das ,Billig auf Masse’Kaufverhalten auch total schrecklich und kurzfristig gedacht.

    Ich habe mich für Kleiderkreiseln und Flohmarkt entschieden.

    Da ich wegen vier Schwangerschaften zwischen 32-40 in den Größen geschwankt habe, habe ich oft meinen Kleiderschrank umgewälzt und das Tauschen und Verkaufen hat sich bewährt :)

    LG Danni

    Antworten

  17. Zeidler Nicole

    6. November 2015 um 7:30

    Hallo Ricarda,
    Ich habe mich ja schon zu Beginn des Jahres von dir anstecken lassen, auch ich muss sagen es ist leichter aal sich dachte.

    Nun steht noch unser Umzug bevor dann wird noch kräftig aussortiert und gespendet.

    Auch 2016 werde ich wohl weiter machen, meine Beiträge auf meinem Blog, was ich das Jahr über genäht habe findet ihr hier: http://blog.lovely-pauni.de/tag/2015ohneshoppen/

    Ebenso meinen Beitrag mit vielen Infos zum Katalog thisisnotok.

    Liebe Grüße Nicole

    Antworten

  18. Anja

    6. November 2015 um 7:42

    Ich beschäftige mich auch seit einiger Zeit mir dem Thema, die Seite Bund gegen Kinderarbeit bietet super gute Aufklärung zu fast allen gängigen Marken. Man kann sich sogar das Plug-in avoid auf den Laptop laden und sich somit nur noch fair produzierte Ware anzeigen lassen. Einige Firmen haben mich wirklich überrascht. Ein Ampel System in einer Liste, ist mir mittlerweile oft Wegweiser. Ich kaufe seit dem übrigens viel bei Takko (hätte ich auch nie für möglich gehalten) für die Kids, grade für die Jungs. Aber das ist eine Kette die sich fast bedenkenlos kaufen lässt ohne dabei bei fünf Kindern arm zu werden. LG Anja

    Antworten

  19. Christin

    6. November 2015 um 7:43

    Hallo.
    Ich fand deine Idee schon damals spitze. Und verfolge fleißig.
    Seit ich nähe, kauf ich auch tatsächlich weniger. Dieses Jahr hab ich mir bisher nur 1 Jeans, 2 Paar Schuhe und die nötige U-Wäsche gekauft. Der Rest war entweder selbst gemacht oder längst eingemottet im Schrank. Man mottet ja eigentlich nur ein, weil mab keine Lust mehr auf das Kleidungsstück hat. Um die Lust wieder zu beleben hab ich viele vor Jahren gekaufte Sachen einfach aufgepimpt ;)

    Antworten

  20. Caroline Prange

    6. November 2015 um 11:26

    Der Faden ist ja genial! Das muss ich auch mal machen :-) Ich war noch nie ein Shoppingfan, für mich sind Klamotten irgendwie nur Gebrauchsgegenstände, die man unbedingt haben, aber nicht lieben muss. Ein bisschen ironisch kann ich dir empfehlen, einfach 50kg zuzunehmen. Dann passt dir nichts mehr und du kommst viel seltener in Versuchung :-D

    Antworten

  21. decofine

    6. November 2015 um 18:40

    Hallo Ricarda,

    Manche Sachen sind dann wirklich einfacher als man denkt :).

    Ich hab noch Deinen vorherigen Post gelesen und mußte echt lachen, denn mir gefallen fast nur die Burda Schnitte in Normalgrößen …die ich nun leider nicht habe.

    Somit ist auch das Klamottenkaufen eher ein Krampf…in Billigläden gut es passendes meisten eh nicht und auch sonst frage ich mich, was das für Designer sind, die Zelte entwerfen in denen man dann rein optisch nochmal 20kg mehr auf den Rippen hat.

    Das mit den Bänden ist ne gute Idee, da würde bei mir nur 3-5 Teile aus der Hänge Fraktion hinkommen.

    Bin gespannt wie das Jahr zu ende geht bei der Challenge.

    LG
    Decofine

    Antworten

  22. Nici

    7. November 2015 um 16:29

    Wow, das ist ja nun wirklich schon eine lange Zeit, die du das durchziehst! Respekt!
    Ich bin dafür ein viel zu großer Flohmarkt Liebhaber, als dass ich mich deinem Projekt anschließen könnte. Vielleicht nur eine Ausrede, wobei ich aber auch bei Flohmärkten schon Nachhaltigkeit sehe. Immerhin wird nichts Neues gekauft und ich unterstütze somit auch nicht die Industrie. Aber sicher, ich brauche davon auch nicht wirklich etwas, was ich mir dort kaufe.
    Ich sollte das mit dem Bändchen einfach mal ausprobieren, das hört sich nach einer guten Idee an. Vielleicht starte ich heute mal damit.
    Und ich bin auch ein ganz klein wenig stolz auf mich, dass ich in Wien dem Shoppingwahn nicht verfallen bin! :)

    Halte weiter durch! :)

    Liebst,
    Nici

    Antworten

  23. Carina

    7. November 2015 um 18:31

    hi ihr,
    was ich zu allem noch ne gute idee finde ist ne kleidertauschbörse, hab ich im freundeskreis schon öfter gemacht: alles aussortierte mitbringen und jeder kann beim andern zugreifen, der rest kann dann immer noch in den secondhandladen…
    macht echt spaß,
    vorallem wenn man noch was leckeres zusammen isst oder sonst noch ne tolle idee damit verbindet! :-)

    Antworten

  24. Annelinde

    7. November 2015 um 19:03

    Liebe Ricarda,
    ich bin begeistert und fühle mich gerade voll en vogue :-) Ich shoppe seit dem 1. Januar keine Dinge mehr. Ausnahmen gibt es nur, wenn ich sie wirklich brauche (Zustimmung meiner Coaches erforderlich) und ich das Geld dafür vorher durch Verkauf anderer Dinge vom Dachboden, Keller, aus Schränken usw. verdient habe. Es ist der Wahnsinn, wie wenig ich eigentlich brauche! Und wenn ich dann was kaufe, sind es mit größter Sorgfalt ausgewählte Lieblingsteile :-) Dadurch habe ich so viel Geld gespart, dass ich nächstes Jahr ein paar Monate unbezahlten Urlaub nehme und reisen werde.
    Halte durch, wir haben das Jahr bald geschafft :-) Für danach kann ich dir armedangels empfehlen.
    Liebe Grüße
    Annelinde

    Antworten

  25. antje

    8. November 2015 um 22:22

    Hallo Ricarda,
    echt schlimm, was Leute so kaufen, und wie sie aus falscher Sparsamkeit die „Bösen“, wie mein Sohn sagen würde, unterstützen. Dann lieber nix kaufen, da bin ich ganz bei Dir. ABER: auch ein Grossteil der Stoffe, die man so kaufen kann, sind meist nicht gerade aus fair gehandelter Baumwolle, Bio hin oder her, der Ökotexstandart sagt über die Fairness nichts aus…Hier muss sich noch viel tun, denn es gibt noch viel zu wenig faire Stoffe in schönen Designs, danach fragt der Markt kaum, weil wir Näherinnen meinen, handmade (und vielleicht noch Bio) wäre schon genug.
    Wenn Du (oder eine andere Leserin) Tipps zu schönen fairen Stoffen hast, bitte auch unbedingt posten! ;-)
    Antje

    Antworten

    • Ricarda

      9. November 2015 um 8:27

      Antje absolut! Ich versuche vor allem GOTS Stoffe zu vernähen, da sind die Ansprüche schon deutlich höher. Ansonsten kann ich auch mal versuchen mich bei den Lieferanten von uns umzuhören, ob man bei den gängigen Großhändlern nicht mal ein paar mehr Infos bekommen kann :)

      Antworten

  26. Jule

    28. November 2015 um 20:14

    hej! ich find toll, dass du das kosequent durchgezogen hast und sich dein kaufverhalten so positiv verändert hat.
    ich bin 15 und versuche so wenig wie möglich „billigkleidung“ zu kaufen, sondern stattdessen eher in secondhandläden {die haben manchmal eh die coolsten sachen!} zu kaufen, sachen zu kaufen, die eine längere haltbarkeit haben und sie bei nichtgefallen entweder upzucyclen( sagt man das so? :D) oder ganz umzuarbeiten, oder wenigstens den stoff aufzubewahren.
    viele in meinem alter sind der meinung,dass sie nicht genug geld haben, um „teurere“ klamotten ( mit besserer qualität und längerer haltbarkeit) zu kaufen, und so ihr häufiges kaufen zb bei primark entschuldigen. dabei ist das ja nicht grade günstiger..
    interessantes thema, über das du hier auf dem blog gern öfters schreiben kannst! :)
    alles lieb,jule

    Antworten

  27. Franzi

    30. November 2015 um 11:16

    Liebe Ricarda! Wirklich tolle Aktion – und da ich gerade eh am Aussortieren, Umstellen und Überdenken bin, wird das so (oder so ähnlich) wohl mein Projekt für 2016. Großartiger Blog, tolle DIY-Ideen und witzige und ausgefallene Reiseberichte. Danke aus dem winterlichen Süden in den wundervollen Norden!

    Antworten

  28. Fiona

    26. Juni 2019 um 14:36

    Vielen Dank für diese Inspiration.
    Ich werde ab sofort auch auf einiges verzichten und bewusster einkaufen. Ich stelle mein Kaufverhalten in der letzten Zeit sowieso um aber mal komplett auf Kleidung, Schuhe, Taschen, Deko …zu verzichten ist sicherlich „reinigend“.
    Vielen Dank für diese Idee ?

    Antworten

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